Zwillen-Fund: 22-Jähriger bestreitet Tat Fahndungserfolg in mysteriöser Zweibrücker Beschuss-Serie?

Zweibrücken · Zwei Zwillen und eine dreistellige Zahl von Geschossen haben Polizei und Staatsanwaltschaft bei einem jungen Mann festgestellt. War er der Serien-Täter, der seit Anfang September Zweibrücken beunruhigt?

Die Polizeiinspektion Zweibrücken (Archivbild) hat bei einem nächtlichen Passanten eine Zwille entdeckt – und bei einer Wohnungsdurchsuchung noch mehr.

Die Polizeiinspektion Zweibrücken (Archivbild) hat bei einem nächtlichen Passanten eine Zwille entdeckt – und bei einer Wohnungsdurchsuchung noch mehr.

Foto: Lutz Fröhlich

  „Durchsuchung bei einem Tatverdächtigen in der Sachbeschädigungsserie durch Zwillenbeschuss führt zum Auffinden zahlreicher Beweismittel“ – unter dieser Überschrift hat die Zweibrücker Polizei am Mittwoch Hoffnung auf einen Ermittlungserfolg in der mysteriösen Straftaten-Serie geweckt. Allerdings gibt es offensichtlich außer dem Fund noch keine weiteren Indizien gegen den Tatverdächtigen – zumindest nach dem bisherigen Ermittlungsstand. Und der Mann betont, nichts mit der Tat zu tun zu haben. Seit Anfang September waren im Zweibrücker Stadtgebiet eine Wohnung, zwei Busse, ein Auto und ein Laster offensichtlich mit Stahlkugeln beschossen worden, wie die Polizei jeweils mitgeteilt hatte. Verletzt wurde zum Glück niemand – aber es entstand insgesamt 8500 Euro Sachschaden (wir berichteten). Am Mittwoch schrieb die Polizei sogar von acht Fällen. Über die beiden neuen Fälle wurden aber noch keine Details bekanntgegeben. Laut der Pressemitteilung wurden bei einer nächtlichen Kontrolle zwei 22 und 40 Jahre alten Männer bei dem 22-Jährigen eine Zwille sichergestellt. Daraufhin erwirkte die Staatsanwaltschaft Zweibrücken beim Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen.

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen am Mittwochvormittag wurden in der Wohnung des 22-Jährigen folgende Beweismittel sichergestellt: Zwei gebrauchsfertige Zwillen, davon eine aus Metall und eine aus Kunststoff, 18 Stahlkugeln à vier mm, 54 Stahlkugeln à sechs mm, 21 Stahlkugeln à acht mm, 64 Kunststoffkugeln à acht mm sowie mehrere Gummibänder – bereits verbunden mit Aufnahmematerial aus Leder zum Verschießen von Geschossen – und loses Ledermaterial. Die beiden Tatverdächtigen bestreiten die Sachbeschädigungen. Die Ermittlungen dauern an.

Auf einige Nachfragen unserer Zeitung verwies die Polizei auf die die federführende Staatsanwaltschaft Zweibrücken. Die Leitende Oberstaatsanwältin Iris Weingardt antwortete, die beiden Männer seien in der Landstuhler Straße kontrolliert worden. Dort waren zwar die zwei fahrenden Busse beschossen worden – aber es sei nicht aufgrund eines konkreten Verdachts gegen die beiden Männer kontrolliert worden: „Es handelte sich um einen Zufallsfund im Rahmen einer Streifen-Routinekontrolle.“ Welche Angaben zur Verwendung der Zwillen und Geschosse haben die Kontrollierten gemacht? Weingardt: „Es ist nicht aktenkundig, ob und gegebenenfalls was zur Verwendung gesagt worden ist.“ Der Besitz der sichergestellten Zwillen und Geschosse sei ohne Genehmigung erlaubt.

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