Einwohnerversammlung Zweibrücker Stadtverwaltung informiert heute über Planung für neue Windkraftflächen

Zweibrücken · Einwohnerversammlung ab 18 Uhr bei den Stadtwerken. Ob die Bundeswehr wie in der Südwestpfalz auch in Zweibrücken neue Windräder zu verhindern versucht, ist noch offen.

 Der deutsch-französisch-amerikanische Polygone-Standort zwischen Oberauerbach und Mörsbach könnte den Zweibrücker Windrad-Plänen noch in die Quere kommen. Denn laut Bundeswehr irritieren Windrad-Rotoren in nicht hinnehmbarer Weise das Radar der Piloten bei Übungs-Kampfflügen.

Der deutsch-französisch-amerikanische Polygone-Standort zwischen Oberauerbach und Mörsbach könnte den Zweibrücker Windrad-Plänen noch in die Quere kommen. Denn laut Bundeswehr irritieren Windrad-Rotoren in nicht hinnehmbarer Weise das Radar der Piloten bei Übungs-Kampfflügen.

Foto: Lutz Fröhlich

Die Stadtverwaltung lädt für den heutigen Donnerstag, 7. September, zu einer Einwohnerversammlung über Windkraft ein. Beginn ist um 18 Uhr im Kundeninformationszentrum der Stadtwerke, Gasstraße 1. Thema ist der „sachliche Teilflächennutzungsplan Windkraft“, schreibt die Stadt in der Einladung.

Stadtsprecher Heinz Braun erklärt dazu auf Merkur-Nachfrage, es seien keine konkreten Aussagen über Windrad-Standorte zu erwarten – vielmehr werde das Prozedere für das Aufstellen des Plans vorgestellt, einschließlich der späteren formellen Bürgerbeteiligung.

Der Teilflächennutzungsplan betreffe zwar die bekannten beiden Gebiete Dörrenbachwald und Weiße Trisch – das bedeute aber noch nicht, dass dort später tatsächlich Windräder hinkämen. Untersuchungen eines Fachbüros hätten lediglich ergeben, dass diese beiden Bereiche von den Windverhältnissen geeignet seien, erinnert Braun. Alle weiteren Fragen wie Naturschutzbelange, auf die unter anderem die Bürgerinitiative „Pro Dörrenbachwald“ verweist (wir berichteten mehrfach), könnten erst im Rahmen des Teilflächennutzungsplan-Verfahrens geprüft werden. Würde die Stadt auf ein solches Verfahren verzichten, laufe man Gefahr, sonst überall Windräder zulassen zu müssen, da diese ein sogenanntes privilegiertes Vorhaben seien, erläutert Braun. Deshalb werde in das Plan-Verfahren auch der gesamte Dörrenbachwald aufgenommen und nicht nur dessen Randgebiet am Wahlerhof, obwohl Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) Anfang Juli im Bauausschuss erklärt hatte, im Dörrenbachwald selbst werde es aufgrund neuer Bebauungs-Abstandsregeln höchstwahrscheinlich keine Windräder geben (wir berichteten).

Die Bundeswehr hatte im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit dem Landkreis Südwestpfalz angekündigt, weitere Windräder in einem 40-Kilometer-Umkreis ihrer Polygone-Anlagen bei Bann, Rodalben und Oberauerbach verhindern zu wollen und notfalls vors Verwaltungsgericht zu ziehen. Denn das Radar der Piloten verwechsele diese Rotoren mit den militärischen Übungszielen. Vorm Kreisrechtsausschuss ist die Bundeswehr allerdings mit ihrem Anliegen gerade abgeblitzt, weil sie ihre Angaben unter Verweis auf Militärgeheimnisse nicht belegte (wir berichteten). Braun erklärt zum Thema Polygone auf Merkur-Nachfrage, die Bundeswehr sei über die Zweibrücker Windrad-Überlegungen informiert – habe aber erklärt, sich dazu erst zu äußern, wenn konkrete Windrad-Vorhaben vorlegen. Im Rahmen des Teilflächennutzungsplan-Verfahrens werde „die Bundeswehr genauso angehört wie andere Träger öffentlicher Belange, etwa der Nabu“.

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