1. Zweibrücker Pampersweihnacht Weihnachtsgottesdienst für die Kleinsten

Zweibrücken · Ein Weihnachts­gottesdienst, in dem die kleinen Kinder im Mittelpunkt stehen und der ganz nach ihren Bedürfnissen ausgerichtet ist? Die erste Zweibrücker Pampersweihnacht machte den gut 80 kleinen und großen Besuchern viel Spaß. Die halbe Stunde in der Alexanderskirche verging selbst für die Kleinkinder wie im Flug.

 Familienpfarrerin Elisabeth Beck und ihre Handpuppe Kater Carlos freuten sich über die vielen Besucher der ersten Zweibrücker „Pampersweihnacht“.

Familienpfarrerin Elisabeth Beck und ihre Handpuppe Kater Carlos freuten sich über die vielen Besucher der ersten Zweibrücker „Pampersweihnacht“.

Foto: Cordula von Waldow

„Boah, sind das viele Menschen. Und so viele Kinder. Was machen die denn alle hier?“ Kater Carlos auf dem Arm von Familienpfarrerin Elisabeth Beck staunte Bauklötze, als er sich in der weihnachtlich geschmückten Alexanderskirche umschaute. Richtig: da saßen über 40 Mamas, Papas, Omas, Opas, Onkel und Tanten mit mindestens ebenso vielen Kindern. Vom Baby bis zum Kleinkind und größeren Geschwisterchen waren der Einladung zu der ersten „Pampersweihnacht“ in Zweibrücken gefolgt.

„Kinder können nicht ruhig sitzen. Sie dürfen gerne herumlaufen, so lange sie sich nicht wehtun“, informierte die Familienpfarrerin zu Beginn des Gottesdienstes. Auch der Hinweis auf die Toilette zeigte den Eltern und Angehörigen: Es ist an alles gedacht, was in der nächsten halben Stunde wichtig sein kann.

Gleich mit dem ersten Lied „Dicke, rote Kerzen“ wurden die kleine Schar und auch die Großen mit einbezogen, denn es war ein „Mitmach-Lied“. Die Pfarrerin machte die Bewegungen vor, Erwachsene und Kinder ahmten sie quer durch alle Strophen begeistert nach.

Dann schaute Kater Carlos auf das kleine Bäumchen vorne im Altarraum. Überall draußen auf dem Weihnachtsmarkt und auch in der Kirche standen lauter schön geschmückte Bäume. Doch dieses kleine war ganz nackt. „Der sieht aber gar nicht gut aus!“, monierte der Kater. Das sollte sich schnell ändern, denn jetzt durften die Kleinen, mit Unterstützung der Großen, das Tannenbäumchen in ein echtes Weihnachtsbäumchen verwandeln.

Jeder hatte etwas zur Dekoration mitgebracht: selbst gebastelte Sterne, Schleifen, Engelchen. Carlos staunte, wie schnell das Bäumchen „wunderschön“ aussah und die Kinder freuten sich über ihr Werk. „Im Mittelpunkt von Weihnachten steht ein kleines Kind, das Windeln anhat, ebenso wie ihre“, erinnerte die Pfarrerin an das, was wir an Weihnachten feiern: Die Geburt von Jesus Christus.

Zwei hoch gewachsene Papas durften das weiße Bettlaken als Leinwand halten und andere Erwachsene mit den von Elisabeth Beck liebevoll gebastelten Stabfiguren die Weihnachtsgeschichte nachspielen. Die Familienpfarrerin war selbst begeistert von dem Einfallsreichtum, mit dem Maria und Josef, abgestimmt auf ihren Text, auf ihrem Weg nach Bethlehem vor und zurück liefen, sich die Tiere um das Jesuskind in der Krippe drängten. Sie strahlte: „Schöner hätte es mit einer Probe nicht sein können“.

Anschließend machte sich die Gemeinschaft auf den Weg: Kinder und Eltern folgten dem Stern in der Hand der Pfarrerin durch die stimmungsvolle Kirche bis zu der Holzkrippe mit den großen Figuren im Hintergrund. Hier staunten sie noch einmal über die Heilige Familie, die Hirten und die drei Weisen aus dem Morgenland. Nach dem „Vater Unser“ wurde, zurück in den Bankreihen, noch einmal gemeinsam gesungen. „Halalalalelujah. Jesus ist geboren“, schallte es vielstimmig mit Begeisterung.

„Darin lebe ich selbst auf!“, erklärte die Pfarrerin, selbst Mutter zweier fast erwachsener Kinder, später. Sie freute sich über den Dank und das Lob der Eltern und die rege Teilnahme. Einladungen in den Kitas und im Mehrgenerationenhaus, eine spannende Ankündigung in der Zeitung und auch das große Schild, das Pfarrer Günter Sifft am Eingang zur Kirche aufgestellt hatte, führten zu der großen Besucherschar.

„Es war genau richtig, die Pampersweihnacht in der Alexanderskirche mit ihren bunten Fenstern und der tollen Atmosphäre zu halten, eingebunden in den Weihnachtsmarkt“, freute sich Elisabeth Beck. Nahezu alle Familien besuchten vorher oder im Anschluss dessen buntes Treiben. Sie ist begeistert, mit welchem Spaß und wie toll alle mitgemacht haben. Die Krippe mit den 60 Zentimter hohen Figuren hatte sie am Vortag persönlich aus dem Schwäbischen abgeholt. Sie gehörte einem Pirmasenser, der sich freute, sie in gute Hände und noch dazu in seine Heimatregion abgeben zu können. Das Tannenbäumchen wird im Sinne der Nachhaltigkeit in dem Beckschen Garten in St. Ingbert bis zur Pampersweihnacht 2020 wachsen, um dann ausgebuddelt und erneut geschmückt zu werden. Und Kater Carlos freut sich bereits auf seinen nächsten Auftritt mit so vielen Kindern.

Immer zu den großen Kirchenfesten wird es künftig in Zweibrücken eine Aktion für Eltern mit Kindern mit und ohne Pampers geben, bei dem die jungen Menschen im Mittelpunkt stehen. Die Planung für Ostern ist bereits im Laufen. Ganz sicher steht bereits der Termin für die nächste Wasserfalltaufe im Pfarrgarten an der Karlskirche fest: Sonntag, 23. August, um 11 Uhr.

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