Zweibrücker Land

Zweibrücker Diebespärchen muss sich vor Gericht verantworten

Zweibrücken. Entwarnung in Sachen des Zweibrücker Diebespärchens, das seit März in 37 Fällen zugeschlagen hatte (wir berichteten): Laut Oberstaatsanwalt Norbert Dexheimer sitzt der Mann seit vergangenen Mittwoch in Untersuchungshaft. Dexheimer: "Wir haben einen Haftbefehl erwirkt, inzwischen hat die Polizei diesen vollstreckt. Gegen den Mann wurde wegen zwölffachen Diebstahls am Amts- und Schöffengericht Zweibrücken Anklage erhoben." Bei der Haftrichterin habe er die Taten eingeräumt. Seit der Festnahme seien keine neuen Fälle mehr bekannt geworden. Gegen die junge Komplizin des mutmaßlichen Langfingers seien mehrere Anklagen wegen gewerbsmäßigen Diebstahls beim Zweibrücker Jugendgericht erhoben worden, schildert Dexheimer, der sich sicher ist, dass sie alleine nicht mehr klaut: "Sie weiß jetzt, was die Uhr geschlagen hat."Die Frau bleibt aber auf freiem Fuß. "Weil bei ihr Jugendstrafrecht anzuwenden ist, erwarten wir ein geringeres Strafmaß. Daher war kein Haftbefehl möglich", erklärt der Oberstaatsanwalt. Zur Anklage vor dem Jugendgericht kam es deshalb, weil die Frau bei der Mehrzahl der Taten noch heranwachsend, also jünger als 21 Jahre alt war. Das Jugendgericht habe zugesichert, dass ein bevorzugter schneller Termin für die Verhandlung gesucht werde, sagt Dexheimer.

Dass die Bestohlenen ihre Wertgegenstände oder Geld zurückbekommen, bezweifelt Dexheimer. "Die Diebe haben gestohlene Geldbeutel gezielt nach Kreditkarten und Geld durchsucht und dann in Büschen oder Bächen entsorgt", erklärt er. Das Geld hätten sie gleich in Drogen umgesetzt. "Man kann nicht damit rechnen, dass irgendwas Wertvolles wieder auftaucht." ek

"Die Frau weiß jetzt, was die Uhr geschlagen hat"

Oberstaatsanwalt Norbert Dexheimer

Hintergrund

Wegen der komplizierten Rechtslage konnten Polizei und Staatsanwaltschaft lange Zeit nichts gegen das mindestens seit März aktive Diebesduo unternehmen. Über diesen Umstand hatten sich noch am 12. Oktober einige der Opfer beschwert und sich mit ihren Schilderungen an die Öffentlichkeit gewandt. Betroffen waren beispielsweise Elisabeth Jensen von der Kunstwerkstatt Artefactura im Gewerbepark Dorndorf und die Oberauerbacher Blumenhändlerin Jutta Eisenberger. ek

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