Serie Zweibrücker Krippenweg Wenn der Berg ruft

Zweibrücken · In einer Serie stellt der Pfälzische Merkur einige der Krippen vor, die in Zweibrücker Schaufenstern zu sehen sind. Heute: Ulli Zimmermann

 Erinnerung an das Bergpanorama um Reit im Winkl.

Erinnerung an das Bergpanorama um Reit im Winkl.

Foto: cvw

Wenn der Berg ruft, schnappt sich Ulli Zimmermann seine Angetraute und sie fahren nach Reit im Winkl. Nach vielen Jahren und mehr als 25 Besuchen ist das Ski- und Wanderparadies in den bayerischen Alpen für das Ehepaar aus Höheischweiler wie ein zweites Zuhause. Ulli Zimmermann kennt Ort und Umgebung und auch die Bergwelt rings um die Winkelmoos-Alm wie seine Westentasche.

Kein Wunder, dass der ausgebildete Krippenbauer Abbildungen auf seinen unzähligen Fotos von Panorama bis zu Details wie alten Stalltüren, Brünnchen oder Berghütten in seinen Weihnachtskrippen nachgestaltet. Dabei verlässt er sogar die Vorschriften der Klüsserather Krippenbauer-Schule. „Ich habe gemacht, was man eigentlich nicht machen soll, ganz gegen den Knigge“, sagt er über die Krippe mit dem Bergpanorama im Hintergrund, die im Obergeschoss der Hallplatzgalerie auf der linken Seite besonders ins Auge fällt. Für gewöhnlich richtet sich der Aufbau einer Krippe nach den Figuren und ihrer Größe. Erst entstehen die Gebäude, später Landschaft und Hintergrund.

Doch hier kam, wie in der Natur, zuerst der Berg mit seinem mächtigen Massiv, den spärlichen Nadelbäumen und den rauschenden Wasserfällen. An diese Kulisse vor blauem Himmel inklusive Sonne oder Mond schmiegen sich zwei Berghütten, eine geschlossene und eine offene. In dem offenen Stall mit dem Wagenrad am Giebel wird die Heilige Familie von Hirten und Königen besucht. Zwischen den beiden Hütten fängt ein kleiner Teich das Wasser aus dem Wasserfall auf. Die Steine, die als Lawinenbrecher auf den Dächern liegen, hat Ulli Zimmermann vor Ort gesammelt und mit Fundstücken aus der freien Natur ergänzt.

Dank seiner Ausbildung greift der 60-Jährige Hobby-Bauer nicht auf Modelleisenbahnteile zurück, sondern fertigt alles selbst an, auch die Laterne über der geschlossenen Tür.

Sterodur ist sein bevorzugtes Material, aus dem nicht nur das zerklüftete Bergpanorama entsteht, sondern auch „hölzerne“ Stalltüren, Fensterläden oder Zäune. Und die Mauersteine, die einfach in die Grundmasse geritzt und entsprechend eingefärbt werden.

Berg-Krippe, ausgestellt von Ulli Zimmermann im Obergeschoss der Hallplatzgalerie, links

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