Serie Zweibrücker Krippenweg Weihnachtliches Alpenflair

Zweibrücken · In einer Serie stellt der Pfälzische Merkur einige der Krippen vor, die in Zweibrücker Schaufenstern zu sehen sind. Heute: Jürgen Nickel

 Bei dieser Krippe sind viele liebevolle Details zu entdecken.

Bei dieser Krippe sind viele liebevolle Details zu entdecken.

Foto: cvw

Neues L(i)eben, neue Krippe. Das stand für Jürgen Nickel fest. Denn sein erstgebautes Kunstwerk war im Rahmen einer Trennung verschütt gegangen. Vor vier Jahren bescherte das Leben dem heute 60-Jährigen spontan mehr Zeit und so machte sich der Mörsbacher im Juni 2016 erneut frisch ans Werk.

Ganz nach dem Motto „Freies Denken – Freies Wirken“ folgte er seiner inneren Vision. „Ein bisschen alpenländisch geprägt“, beschreibt er sein Krippenhaus, für das er die Mauersteine persönlich beim Bergwandern in Südtirol gesammelt hat. Und auch andere liebevolle Kleinigkeiten, immer die Idee im Hinterkopf: „Ich baue noch einmal eine Krippe.“

Und so entstand eine halb offene Berghütte, bei der es sich lohnt, genau hinzuschauen, denn es gibt eine Vielzahl liebevoller Details zu entdecken. In dem offenen Teil, wo Maria und Josef nebst Ochs und Esel das Jesuskind in der Krippe hüten, finden sich Einzelheiten vom Fass bis zum Dreschflegel und einer Deckenlaterne. Doch auch der Teil hinter dem Fenster ist eingerichtet, fast wie in einem Puppenhaus. An der Wand hängt eine Kerze in einer Schindel, an einem Regalhaken eine Ledertasche, auf dem Fenstersims steht eine weitere Kerze. Vorne am Stall wartet ein Vogelhäuschen auf Bewohner.

„Mein ganzes Leben ist handwerklich geprägt. Ich habe einfach Spaß daran“, lacht der Rohrnetzmeister für Gas und Wasser. Außerdem haben es ihm historisch passende Gerätschaften angetan. Davon zeugen die Milchkanne auf der Holzbank vor dem Haus, der Wasserkrug und die Milchkanne. „Der Schindelhoblhalter und das Butterfass sind voll funktionsfähig“, betont Jürgen Nickel stolz. Ein hölzerner Wegweiser erinnert an die Entfernung  ins Heilige Land: Mörsbach nach Bethlehem 4160 Kilometer. Als Museum will der Hobbykünstler seine Weihnachtskrippe dennoch nicht verstanden wissen. Lieber als Lebenswerk, denn in jedem Jahr kommt eine Kleinigkeit hinzu, die Krippe wächst. 2020 waren es der Amboss und der Pflug. Außerdem fehlen noch weitere Figuren, etwa Hirten und Könige. „Die müssen ja zu den bereits vorhandenen passen.“

Manchmal beteiligt sich zusätzlich das Alltagsleben an der Ausgestaltung der Weihnachtskrippe. Den Olivenbaum hinter dem Krippenhaus steuerte Lebensgefährtin Anke bei. In der Wohnung war die Olive unglücklich, doch bei der Bergkrippe hat er eine neue, passende Aufgabe. Wie viele andere auch, verzichtet das Paar aus Begeisterung für die Krippenaustellung in der Zweibrücker Innenstadt in diesem Jahr auf das Kunstwerk in den eigenen vier Wänden. Doch in der Fußgängerzone kann die Krippe zu jeder Tages- und Nachtzeit besucht werden.

Alpenländische Krippe, Seybold-Epting.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Aussicht auf Abbau des Schuldenberges
Zweibrücken hocherfreut über Verfassungswidrigkeit der unzureichenden Finanz-Ausstattung der Kommunen in Rheinland-Pfalz Aussicht auf Abbau des Schuldenberges