Serie Zweibrücker Krippenweg Orientalische Inspiration

Zweibrücken · In einer Serie stellt der Pfälzische Merkur einige der Krippen vor, die in Zweibrücker Schaufenstern zu sehen sind. Heute: Heinrich Etzel

 Die orientalische Krippe ist eines der Lieblingswerke von Heinrich Etzel.

Die orientalische Krippe ist eines der Lieblingswerke von Heinrich Etzel.

Foto: cvw

Weihnachtskrippen sind viel mehr als eine Erinnerung oder Nacherzählung der Weihnachtsgeschichte. Gerade ihre Verschiedenheit lädt zu Phantasiereisen ein, erzählt ganz private Geschichten und macht sie zu einem interessanten kulturellen Erbe. Wie etwa die orientalische Krippe von Heinrich Etzel. „Ich wollte einmal etwas ganz anderes machen als die herkömmlichen Krippen“, lacht der Hobby-Krippenbauer aus Niederauerbach. Bei einer großen Krippenausstellung in St. Wendel beeindruckten ihn die so ganz andersartigen Krippen mit ihren Zwiebeltürmchen und Pagoden, mit ihren Zinnen, ihren Mauern, ihren Palmen und dunkelhäutigen Menschen. Fernsehberichte aus dem Orient weckten sein Interesse erneut, so dass er nach den vielfältigen Inspirationen beschloss: „Ich baue diesmal nichts Traditionelles, sondern eine orientalische Krippe.“

Seine langjährige Erfahrung und sein enormes handwerkliches Geschick kamen dem heute 81-Jährigen dabei zu Gute. Denn gerade die Türmchen sind etwas ganz anderes, als die noch so verschiedenen Hütten, die der frühpensionierte Berufssoldat bislang gestaltet hatte.

„Meine Frau hat sich eine selbst gemachte Krippe gewünscht“, erinnert er sich an sein Erstlingswerk gleich zu Beginn seines Ruhestands. Die begeisterte Schwägerin erhielt die nächste und mittlerweile besitzt der Rentner eine ganze Sammlung, vom Bauerngehöft über Mühlenkrippen in Anlehnung an das Wallhalbtal oder einer Kirchenkrippe, die an die Niederauerbacher Zwinglikirche erinnert.

„Ich habe mir zunächst einen Plan gezeichnet, so, wie ich mir das in meiner Phantasie vorgestellt habe“, erinnert sich der Kunsthandwerker an seine Vorgehensweise bei der Orientalischen Krippe. Das habe ihm gut gefallen in seiner Vorstellung. Doch der beste Plan sei nur eine Art Leitmotiv.

So auch diesmal: Als die Krippe in unzähligen Arbeitsstunden langsam wuchs und sich dabei entwickelte, gab es noch die eine oder andere Veränderung und Anpassung, bis ihr Erschaffer rundum zufrieden war. Heute zählt sie zu seinen Lieblingskrippen. Er fand sie so schön, dass er noch eine weitere orientalische Krippe gestaltete, diesmal als Ruinenkrippe.

Dabei sind Heinrich Etzel alle seine Werke ans Herz gewachsen. Er bekennt: „Ich gebe sie nicht so gerne her.“ Denn wenn er doch einmal eines seiner „Kinder“ verkauft oder in der Familie verschenkt, wird sie gleich wieder nachgebaut.

Orientalische Krippe, ausgestellt von Heinrich Etzel bei Laufkomfort in der Hauptstraße.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort