Alte Ixheimer Straße Parkplatzstreit: Knapp 1000 Euro Bußgeld für Strafzettel?

Zweibrücken · Der Zweibrücker Gastronom Francesco Papa beklagt, die Parksituation vor seiner Pizzeria sei „zum Verzweifeln“. Stadtsprecher Heinz Braun widerspricht.

  Der Stein des Anstoßes: Der Fahrradstreifen, auf dem laut Gastronom Francesco Papa „sowieso keiner fährt“, ist dessen Ansicht nach ein Grund dafür, dass sich die Parkplatzsituation in der Alten Ixheimer Straße verschlechtert habe.

Der Stein des Anstoßes: Der Fahrradstreifen, auf dem laut Gastronom Francesco Papa „sowieso keiner fährt“, ist dessen Ansicht nach ein Grund dafür, dass sich die Parkplatzsituation in der Alten Ixheimer Straße verschlechtert habe.

Foto: Lutz Fröhlich

Hat die Alte Ixheimer Straße ein Parkplatzproblem? Das findet zumindest Francesco Papa. Der Besitzer der Pizzeria Roma hat im vergangenen Jahr laut eigener Aussage „fast 1000 Euro für Strafzettel“ bezahlen müssen. Und zwar weil er keine andere Möglichkeit sieht, die notwendigen Waren für sein Restaurant anzuliefern, als sich ins Halteverbot zu stellen.

„Ich transportiere auch verderbliche Waren wie Fisch und Fleisch – ich kann im Sommer nicht bei 40 Grad eine Runde nach der anderen drehen. Und die ganzen Waren einzuräumen – das dauert eben.“

Die Entladebucht gegenüber seiner Pizzeria sei „immer belegt“, die Parkplätze viel zu wenige für die „zwölf oder dreizehn Geschäfte in der Straße“. Früher sei das besser gewesen, findet Papa. Er ist der Meinung, vor dem Umbau der Straße 2015/16 habe man auf beiden Seiten der damals zweispurigen Straße parken können. Das sei heute durch den im Rahmen der Umbaumaßnahmen angelegten Fahrradstreifen nicht mehr möglich.

Dem widerspricht Stadtsprecher Heinz Braun vehement. Er sagt: „Die Wahrnehmung ist falsch.“ Heute gebe es in der Alten Ixheimer Straße genau wie in der angrenzenden Maxstraße mehr Parkplätze als früher. Denn schon vor dem Umbau sei das Parken auf dem rechten Rand eigentlich verboten gewesen. Braun räumt aber ein, dass Falschparken heute wegen des Fahrradstreifens strenger kontrolliert wird.

Papa kann dem Fahrradstreifen ohnehin wenig abgewinnen: „Da fährt sowieso kaum jemand“, meint er. Er nennt die Parkplatzsituation in der Alten Ixheimer Straße „zum Verzweifeln“. Das Ordnungsamt habe ihm geraten, „das Parkhaus“ zu benutzen. Das ginge aber nicht, wenn „das Auto gerammelt voll“ sei.

Nach eigener Aussage sei die Situation für ihn sogar existenzbedrohend: „Ich wohne seit fast 40 Jahre hier, aber ich muss für jede Mark arbeiten und frage mich , ob das noch Sinn macht.“ Neben den Kosten für die Strafzettel, bereite ihm die Parkplatzsituation auch immense Umsatzverluste. Früher habe er einen Mittagstisch angeboten, heute habe er um die Mittagszeit oft geschlossen. „Bis die Leute hier einen Parkplatz gefunden haben, ist ihre Mittagspause vorbei“. Auch habe er viel ältere Kundschaft gehabt, die sich aber Alternativen gesucht hätten, weil ihnen der Fußweg bis zu seinem Restaurant zu weit gewesen sei.

Braun kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. „Wir haben in Zweibrücken auch Gastronomie in der Fußgängerzone. Da höre ich keine Klagen.“ In der Alten Ixheimer Straße würden nach seinen Informationen auch nicht mehr Strafzettel ausgestellt als an anderen Stellen in der Stadt. Wenn man dennoch ständig beim Falschparken auf der Fahrradspur erwischt würde „lernt man vielleicht einfach nichts dazu“. Er nennt den Parkraum unter der Gottlieb-Daimler-Brücke als Alternative.

Auch diese sei gerade für seine ältere Kundschaft keine zufriedenstellende Option, sagt Papa. Dem Vorwurf, er sei ein unverbesserlicher Parksünder widerspricht er: „Außer vor meinem Laden bekomme ich praktisch nie Strafzettel.“ Drei bis vier Bußgeldbescheide bekomme er im Monat. Und dann werde er als „Mehrfachtäter“ strenger zur Kasse gebeten als andere: „Vor ein paar Wochen bekam ich einen Strafzettel über 35 Euro. Und der Fahrer, der direkt hinter mir ebenfalls falsch geparkt hat, musste nur 15 bezahlen“, berichtet Papa. Das wiederum bezweifelt Braun: „Wenn beide die gleiche Zeitspanne falsch geparkt haben, gibt es auch die gleiche Strafe.“

Papa habe – vor dessen Wahl – mit Oberbürgermeister Marold Wosnitza geredet, der ihm zugestimmt habe, dass die Situation unbefriedigend sei. Der Gastronom sagt: Ich will nur meine Arbeit machen können.“ Stadtsprecher Braun erklärt aber: „Dass sich die Situation im Vergleich zu früher verschlechtert hat, ist ein Trugschluss. Und die Sicherheit für die Fahrradfahrer geht vor.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort