Zweibrücker Bürgerinitiative „ZW vernetzt“ „Wir freuen uns auf das nächste Jahr“

Zweibrücken · Bei ihrem letzten Monatstreffen hat die Zweibrücker Bürgerinitiative „ZW vernetzt“ Rückschau gehalten. Die Zahl der Aktivitäten und Projekte hat erheblich zugenommen.

 Im Team hat „ZW vernetzt“ einen weiteren klima-angepassten Baum in der Stadt gepflanzt.

Im Team hat „ZW vernetzt“ einen weiteren klima-angepassten Baum in der Stadt gepflanzt.

Foto: Cordula von Waldow

Es wäre so schön gewesen: Zum ersten Mal seit Gründung von „ZW vernetzt“ vor drei Jahren wollte sich die Bürgerinitiative für Natur- und Klimaschutz-Initiativen in Zweibrücken diesmal beim Weihnachtsmarkt mit einem Stand präsentieren. Doch diese Veranstaltung fällt erneut Corona zum Opfer (wir berichteten). „Wir wollten uns einem breiteren Publikum bekannt machen“, erklärte Tanja Neumann, „und zwar mit einem Angebot, das zu uns passt“.

Unter dem Motto „Schokolade küsst Apfel“ sollten selbst gemachter Glühviez, veganer Kakao aus Bio-Hafermilch und fair gehandeltem Pulver aus dem Weltladen sowie selbst gebackene vegane Schokoladen- und Apfelkuchen angeboten werden. Als Weihnachtsgeschenke oder zur eigenen Freude waren selbst gemachtes Apfelgelee von Bio-Äpfeln aus dem eigenen Garten, Produkte aus dem Welt-Laden sowie selbst gemachte Seifen vorgesehen.

Die Gruppe hatte sehr gehofft, dass eine Entscheidung für den Weihnachtsmarkt fällt, doch „anbetracht der aktuellen Lage erachten wir es für vernünftig und freuen uns dann auf das nächste Jahr“, kommentierte Tanja Wagner.

Bei ihrem letzten Monatstreffen hatte „ZW vernetzt“ Rückschau über Sommer und Herbst gehalten. Das Aktions-Wochenende Stadtgrün brachte neben tollen Pflanz-Aktionen und engagierter Nachbarschaftshilfe auch Erkenntnisse über Verbesserungsmöglichkeiten. So etwa, die Malaktion für Kinder künftig an einem belebten Platz anzubieten. Immer wieder großes Interesse gebe es an den Infoständen, ob zum Stadt-Grün oder zum Klimatag der „Ökologische Fußabdruck“.

Eine weitere Erfolgsgeschichte war das Projekt „Gelbes Band“ bei dem 13 Teams Obstbäume auf öffentlichem Grund sowie auf Privatgrundstücken mit dem „Pflück-Mich“-Band markiert hatten. Allerdings seien zusätzlich an jeder Fläche konkrete Hinweisschilder vorteilhaft, um Menschen die Aktion zu erklären und sie damit einzuladen, sich zu bedienen.

Eine weitere Idee ist die Anschaffung von Apfelpflückern zum Ausleihen als nachhaltige Unterstützung der Aktion (damit nicht jeder, der Äpfel oder Birnen ernten möchte, selbst ein Gerät anschaffen muss und auch die oberen Früchte erreichen kann). Höhepunkt war eine große Apfelplück-Aktion an Bäumen mit gelben Bändern im Ernstweiler Tal. Von den dortigen Äpfeln haben Paula Bemmann-Wöschler und ihre Mitstreiter Apfelsaft für die Kita Papperlapapp gepresst, die dort auch schon Apfelbäumchen gepflanzt hatte. Über Facebook erhielten die Projektleiter von „ZW vernetzt“ zahlreiche Dankeschön-Kommentare.

Für 2022 sind eine Broschüre mit Infos und Pflückobst-Rezepten ebenso im Gespräch wie eine mögliche Kooperation mit den Landfrauen für einen Kochkurs oder eine Apfelprobe. Die von Stefan Paul und einigen Mitstreitern gegründete Bürger-Energiegenossenschaft erreicht in Kürze ihre öffentlichen Präsentationsreife.

Für Februar 2022 ist erneut eine Müllsammel-Aktion geplant. Dies sei die beste Zeit, was die Vegetation betrifft. Der Kritik des UBZ an dem Umfang der diesjährigen Großaktion will die Bürgerinitiative mit kleineren Aktionen beispielsweise rund um Kindergärten und Schulen, in Stadtteilen und Vororten am selben Tag begegnen. Kleinere, über das Jahr verstreuten Aktionen seien nicht ausreichend öffentlichkeitswirksam.

Weitere Ideen sind die Anschaffung einer Fahrrad-Rikscha für das Projekt „Radeln ohne Alter“, die Gründung eines „Repair-Café“ nach dem Vorbild von Pirmasens oder Homburg. Ehrenamtliche Reparateure versuchen dort, kaputten Gegenständen gemeinsam mit ihren Besitzern neues Leben einzuhauchen.

Außerdem bietet Tom Koschela mit seiner Fahrrad-AG an der Kanadaschule als Service-Leistung einen Räder-Check für jedermann gegen eine kleine Spende an. Zudem soll eine Fahrradflotte für die Schüler aufgebaut werden, für die noch 24-bis-26-Zoll-Räder genommen werden – gerne auch defekte. Da die Zahl der Aktivitäten und Projekte und auch Aufgabenvielfalt von „ZW vernetzt“ mit der Zeit erheblich zugenommen hat, sollen auch die Zuständigkeiten für diverse Themen von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auf mehr Schultern verteilt werden.

Helfer für bereits geplante Vorhaben sind ebenso gefragt wie Initiatoren für neue Aktivitäten rund um die Themen Natur, Klimaschutz und Umwelt.

 Clara Siefert präsentierte selbst gepressten Apfelsaft und Bioäpfel am Info-Stand.

Clara Siefert präsentierte selbst gepressten Apfelsaft und Bioäpfel am Info-Stand.

Foto: Cordula von Waldow

Beim nächsten Treffen im Dezember – der Termin an einem Dienstagabend um 19 Uhr ist noch offen – wird Pamela Kuhn die Initiative „Demokratie leben“ vorstellen. Interessierte melden sich bei Mitgliedern oder direkt über die Homepage www.zw-vernetzt.de.

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