Zweibrücker Bahnfreunde planen ihre nächsten Züge

Zweibrücken. Enttäuscht, aber mit ungebrochenem Kampfesmut - so reagieren SPD, CDU und Bahn-Aktivisten in Zweibrücken auf das Nein der Saar-Regierung zu einer Kostenbeteiligung an der Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg

Zweibrücken. Enttäuscht, aber mit ungebrochenem Kampfesmut - so reagieren SPD, CDU und Bahn-Aktivisten in Zweibrücken auf das Nein der Saar-Regierung zu einer Kostenbeteiligung an der Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken-Homburg.Der Zweibrücker SPD-Chef und Landtagsabgeordnete Fritz Presl hatte zwar schon befürchtet, dass Saar-Verkehrsstaatssekretär Dieter Grünewald bei der Resolutionsübergabe am Donnerstag (wir berichteten) zurückhaltend reagieren würde: "In dieser Härte gab es diese Ablehnung aus dem Saarland aber vorher nicht. Das war absolut wupp!" Der Mainzer Landtag stehe zwar geschlossen hinter einer Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken - angesichts der Blockadepolitik an der Saar sei "aber im Moment gar nichts zu bewegen". Presl: "Wir müssen jetzt Strategien ausloten im Mainzer Ministerium, wie man jetzt weiter vorgeht. Ich will da nach den Osterferien drangehen." Bislang verlangt Rheinland-Pfalz, das Saarland müsse 80 Prozent der Reaktivierungskosten der Länder übernehmen, weil 80 Prozent der Strecke dort liegt. Sollte Rheinland-Pfalz dem Saarland ein 50:50-Angebot machen? Presl: "Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass es in diese Richtung gehen könnte."

Der neue Zweibrücker CDU-Chef und voraussichtliche Landtagskandidat Michael Wöhler findet es "bemerkenswert, das ausgerechnet Grüne im Saarland ihre eigene Politik so hintenanstellen - das kann für uns aber natürlich nicht bedeuten, das Vorhaben aufzugeben". Wöhler mahnt beide Landesregierungen, "sich nicht gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben". Rheinland-Pfalz solle "gemeinsam mit dem Saarland ausloten, wie die Finanzierung hinzubekommen ist". Zwischen Homburg und Zweibrücken klappe die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg sehr gut, so Wöhler: "Es wäre schade, wenn die Landesregierungen da dazwischenfunken. Ich hoffe, dass im Saarland das letzte Wort noch nicht gesprochen ist."

Dieter Franck vom Zweibrücker Bürger-Arbeitskreis Bahnreaktivierung kündigt an: "Wir werden einiges Weitere unternehmen." Eine Demo in Saarbrücken - Zweibrückens Oberbürgermeister Helmut Reichling hat schon seine Unterstützung erklärt - sei "nur eine Option, aber nicht die erste Wahl". Franck: "Wir haben mit dem Zweckverband Schienenpersonenahverkehr einige Möglichkeiten, zu reagieren." Und zwar in Bereichen, wo das Saarland auf das Entgegenkommen von Rheinland-Pfalz angewiesen sei, etwa bei der geplanten Schnellbahn von Saarbrücken nach Luxemburg, die ein Stück durch Rheinland-Pfalz führe. "Es gibt aber auch noch unmittelbare Dinge." Was, verrät Franck noch nicht: "Bei den Verhandlungen müssen gegenseitig Positionen ausgespielt werden, da braucht man was in der Hinterhand." "Man braucht was in der Hinterhand."

Dieter Franck, Bahn-Aktivist

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