Zweibrücker Apotheker an Protestaktion beteiligt

Zweibrücken. Die Zweibrücker Apotheken haben sich gestern an einer Protestaktion für höhere Honorare beteiligt. Richtige Warnstreiks wie andernorts in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg gab es in der Rosenstadt allerdings nicht - so dass sich an den Kassen keine Schlangen bildeten

 Diese Handzettel lagen in Zweibrücker Apotheken aus. Foto: gda

Diese Handzettel lagen in Zweibrücker Apotheken aus. Foto: gda

Zweibrücken. Die Zweibrücker Apotheken haben sich gestern an einer Protestaktion für höhere Honorare beteiligt. Richtige Warnstreiks wie andernorts in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg gab es in der Rosenstadt allerdings nicht - so dass sich an den Kassen keine Schlangen bildeten. Die Apotheker verteilten stattdessen Handzettel an ihre Kunden, auf denen die Forderung nach "gerechter Honoraranpassung" erläutert wird. "Wir machen die Bevölkerung auf unsere Probleme aufmerksam", sagte Hubert Bollmann, Inhaber der Sonnen-Apotheke und zugleich Mitglied des erweiterten Vorstandes des rheinland-pfälzischen Apothekerverbandes. "Das kommt bei den Leuten gut an."Die Apotheker fordern einen höheren Fixbetrag für verschreibungspflichtige Medikamente. Dieser liegt seit 2004 unverändert bei 8,10 Euro pro abgegebener Packung. Die Bundesregierung will nun 25 Cent mehr gewähren. "Das ist zu wenig", sagt Bollmann und verweist auf die vielen zusätzlichen Aufgaben, die in den letzten Jahren auf die Apotheken zugekommen sind - etwa durch die wachsende Zahl an Rabattverträgen zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern. Für die Apotheker bleibe daher kaum noch etwas übrig: "Die Angestellten verdienen inzwischen mehr als die Inhaber", klagte Bollmann.

Auch andere Zweibrücker Apotheken infomierten ihre Kunden über die Situation - wie etwa die Pfalzgrafen-Apotheke. Auf einen richtigen Warnstreik, bei denen die Kunden wie anderorts nur durch die Notdienst-Klappe bedient werden, habe man sich in Zweibrücken untereinander nicht einigen können, sagte Mit-Inhaberin Ingrid Sehnert. "Ich finde das bedauerlich, denn wir stehen hinter den Forderungen", sagte die Apothekerin. Sie hat auch das Gefühl, dass sich die Menschen wenig für die Belange der Apotheker interessieren. "Das war schon immer so."

In der Schloss-Apotheke blieb gestern immerhin das Labor geschlossen. Das sei eine kleine symbolische Maßnahme, wie Filialleiter Dirk Rauch erläuterte. Was größere Streikaktionen anbelangt, sei er zwiegespalten. "Es trifft die Falschen", sagte der Apotheker, nämlich die Patienten. "Von denen will ich niemanden strafen." Das Problem sei allerdings, dass die Apotheker gegen Politik, Arzneimittel-Hersteller und Krankenkassen wenig Handhabe hätten. gda

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