Zweibrückens hervorragende Gebäude

Zweibrücken · Schüler beschäftigen sich oft mit der Höhenangabe

 Die Alexanderskirche und der Löschwasserbehälter teilen sich den Titel „höchstes Gebäude der Stadt“. Fotos: bav

Die Alexanderskirche und der Löschwasserbehälter teilen sich den Titel „höchstes Gebäude der Stadt“. Fotos: bav

Wie hoch ist denn eigentlich eines der Zweibrücker Wahrzeichen, der Turm der Alexanderskirche? Diese Frage stellt sich oft den Schülern der unterschiedlichsten Schulen und Klassen. Normalerweise kommt man da ganz einfach per Google oder Wikipedia weiter - schwierig in diesem Fall. Viel ist erläutert, nur nicht die Höhe des Turms.

Deshalb ist für viele die letzte Rettung der Anruf beim protestantischen Pfarramt, wo in einer Aufzeichnung die Höhenangabe von 54 Metern dokumentiert ist. Ist das jetzt hoch, ganz schön hoch oder sehr hoch? Alles eine Frage des Maßstabes und der Relation. Wenn man direkt davor steht und nach oben schaut, könnten einem die Worte "wow, ganz schön hoch" über die Lippen kommen. Dasselbe passiert, wenn man in Ernstweiler vor dem riesigen Löschwasserbehälter der Firma John Deere steht. Er ist übrigens exakt genau so hoch wie der Turm der Alexanderskirche.

Jetzt aber mal zu einem Vergleich mit heutigen Größenordnungen: Kreuzfahrtschiffe, auch Ozeanriesen genannt, die heute zu Hunderten die Meere durchkreuzen, haben zum Teil 18 Stockwerke und eine Höhe zwischen 60 und 70 Metern, bei einer Länge von 350 Metern. Nach Zweibrücken projiziert würde so ein Riese die komplette Rennwiese einnehmen, ohne dass noch Sicht nach irgendeiner Seite bestünde. Die Festhalle dann als Spielzeugbau im Untergrund. Kaum vorstellbar diese Größen, aber soweit zur Relation.

Weitere auffällig hohe Gebäude in Zentrumsnähe sind das Hochregallager der Firma Terex in der Dinglerstraße, das Awo-Seniorenheim in der Saarlandstraße und der Siloturm der Firma Raiffeisen in der Fruchtschuppenstraße, der allerdings auf seinen baldigen Abriss wartet (wir berichteten). Noch ein paar Daten zur Alexanderskirche: Sie wurde 1489 von Pfalzgraf Alexander von Pfalz-Zweibrücken bei seiner Rückkehr von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land gestiftet und 1493 begonnen. Als Baumeister ist Philipp Steinmetz genannt.

Der Bau der ältesten Kirche Zweibrückens hängt eng mit den Bauschulen am Mittelrhein zusammen. Die Vorhalle des Nordportals scheint angeregt vom Beispiel des Frankfurter Doms. Der dreiseitige Chorschluss findet sich ähnlich an der Frankfurter Leonhardskirche. Die Kirche wurde mit der gesamten Zweibrücker Innenstadt am 14. März 1945 durch einen Bombenangriff zerstört und nach einem vereinfachten Wiederaufbau am 26. Juni 1955 wieder eingeweiht.

Im Hauptturm hängen sechs Glocken der Gießerei Hermann Hamm aus Frankenthal. Sie wurden alle im Jahr 1957 gegossen. Die größte Glocke ist mit 2370 Kilogramm die schwerste Glocke der Stadt Zweibrücken. Das heute als Totenglocke genutzte "Füchslein" im Altarbereich ist die älteste Glocke der Stadt.

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