Zweibrückens grüne Lunge

Zweibrücken · Der Rosengarten kann sich mit etlichen großen Zahlen schmücken. Von seinem stolzen Alter bis zur Zahl der Rosen.

 Beim derzeitigen Wettertief kann dieses Foto ein eventuelles Stimmungstief aufhellen. Viele freuen sich schon auf den Frühling und die damit verbundene Rosengartensaison. Foto: Volker Baumann

Beim derzeitigen Wettertief kann dieses Foto ein eventuelles Stimmungstief aufhellen. Viele freuen sich schon auf den Frühling und die damit verbundene Rosengartensaison. Foto: Volker Baumann

Foto: Volker Baumann

45 000 Rosen blühen in "Europas Rosengarten" in Zweibrücken. In mehr als 1500 verschiedenen Arten und Sorten blühen und gedeihen sie in einer stilvoll gestalteten Umgebung von Gehölzen und Blumen, Teichen und Weihern auf über 45 000 Quadratmetern.

Die Chronik des Rosengartens ist auch die Geschichte seiner Freunde. Es waren die "Pfälzer Rosenfreunde", die sich 1912 gründeten und sogleich dem Zweibrücker Stadtrat eine Freiland-Rosenschau vorschlugen. 1914 war es dann soweit. Mit dem 29. Kongress des Vereins Deutscher Rosenfreunde und in Anwesenheit von Prinzessin Hildegard von Bayern wurde der Rosengarten feierlich eröffnet. Bereits über 2000 unterschiedliche Sorten waren damals im Rosarium zu sehen. Es waren auch die Rosenfreunde, die den Garten während des Ersten Weltkrieges pflegten. Im Zweiten Weltkrieg jedoch wurde der Garten fast komplett zerstört. Die Initiative zum Wiederaufbau kam aus den Kreisen des Vereins der Rosenfreunde Zweibrücken. Dadurch war es möglich, die Neueröffnung bereits 1948 zu feiern. Seit 1950 liegt das Wachstum in den Händen der Stadt Zweibrücken und seit 2011 beim Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ), unterstützt durch den Verein der Rosenfreunde Zweibrücken.

Der Rosengarten als Ort des Erlebens mit allen Sinnen und als Ort der Ruhe und Erholung ist Teil einer Stadtentwicklung mit weitreichenden innerstädtischen Grünzonen und historischen Plätzen und Gebäuden. Der fünf Hektar große Garten bietet heute viel mehr als Rosen. Der Rosengarten Zweibrücken ist Kulturpark mit vielfältigem Programm. Vom Frühjahrsflor im April bis zum Höhepunkt, der Rosenblüte, die sich jährlich von Anfang Juni bis in den Juli erstreckt, erscheinen immer neue Rosenblüten und Blüten der vielzähligen Begleiter der Rosen. Dazu gehören auch Stauden und Ziergehölze. Die Blütensaison schließt mit der Septemberblüte der Rosen und den farbenprächtigen Herbststauden.

Erwähnenswert ist aber nicht nur der Blütenreichtum, sondern auch die prachtvolle Herbstfärbung der einzelnen Pflanzen zu Saisonende im Oktober. Über 45 000 Rosen verzaubern die Besucher nicht nur durch ihre Farbenpracht. Wenn zirka 1500 unterschiedliche Rosenarten und -sorten ihre stimmungsvolle Schönheit entfalten, begleitet von über 800 Staudensorten und zirka 500 verschiedene Ziergehölz- und Baumarten, dann sind alle Sinne angesprochen. Der Wildrosengarten wurde aus einer Idee des Rosengartenleiters Oskar Scheerer geboren. Hier entstand nach seinem Tod eine Sammlung von Wildrosen aus der ganzen Welt und Rosensorten, geschaffen von steuernder Menschenhand. Diese Rosen werden heute als "historische Rosenklassen" bezeichnet. Diese Rosen der Antike, des Mittelalters und anderer Epochen unserer Kulturgeschichte wollte Oskar Scheerer erhalten wissen. 100 Wildrosenarten und etwa 400 Kulturrosensorten finden sich auf der Streuobstwiese oberhalb der barocken Gartenanlage "Tschifflick".

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