Fahrer weichen Baustelle am Nagelwerk aus Tempo 30 soll Nerven schonen

Zweibrücken · Die Baustelle am Nagelwerk sorgt dafür, dass viele Fahrer den Etzelweg als Ausweichroute nehmen. Die Anwohner seien genervt vom nun hohen Verkehrsaufkommen, deswegen gelte dort vorerst Tempo 30, erklärt die Stadt.

 Im Etzelweg gilt wegen der Kreisel-Baustelle am Nagelwerk derzeit eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h.

Im Etzelweg gilt wegen der Kreisel-Baustelle am Nagelwerk derzeit eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h.

Foto: Jan Althoff

Autofahrer nerven Anwohner – und Anwohner nerven Autofahrer. So lässt sich das Dilemma, das derzeit im Etzweg in Zweibrücken besteht, auf den Punkt bringen. Denn in dieser Straße gilt aktuell Tempo 30. Eine derartige Drosselung des Verkehrs in einer langgezogenen, wichtigen Straße der Stadt – das nervt täglich zahlreiche Autofahrer. Mehrere Bürger fragten in den vergangenen Tagen in der Merkur-Redaktion nach: „Warum gilt denn jetzt plötzlich 30 im Etzelweg? Da ist doch sonst immer 50 gewesen!“

Die Antwort auf die Frage der genervten Autofahrer weiß Heinz Braun, Sprecher der Stadt Zweibrücken. Auf Nachfrage des Merkur sagt er: „Weil die Anwohner genervt sind!“

Genervt sind die Anwohner deshalb, weil der Etzelweg, ohnehin eine stärker frequentierte Straße, nun noch intensiver genutzt wird. Die Ursache hierfür liege in der Baustelle am Nagelwerk, so Braun.

Bekanntermaßen entsteht hier ein großer Kreisel mit 50 Metern Durchmesser und insgesamt fünf Ästen, Gesamtkosten: rund 4,4 Millionen Euro. Zusätzlich wird die Brücke über den Hornbach, die Richtung Mittelbach führt, erneuert (wir berichteten). Die beiden Anschluss-Stellen an die Autobahn am zu errichtenden Kreisel sind deswegen gesperrt.

Ein Großteil der Verkehrsteilnehmer nutzt als Ausweichroute deshalb den Etzelweg Richtung Bubenhauser Kreisel, dort ist dann der nächste Autobahn-Anschluss.

Das Verkehrsaufkommen habe derart zugenommen, die Anwohner hätten sich derart beschwert, dass die Stadtverwaltung keinen anderen Weg gesehen habe, als Tempo 30 auszuschildern, sagt Braun.

Ob das wirklich nötig ist? „Diese Frage hat sich auch Kurt Dettweiler gestellt“, sagt der Stadtsprecher. Dettweiler, Ortsvorsteher von Mittelbach-Hengstbach, habe es zuerst selbst nicht recht glauben wollen, als er gehört habe, dass die Anwohner über massiven Lärm und Erschütterungen geklagt hätten, schildert Braun. Doch dann, so weiß der Stadtsprecher zu berichten, habe Dettweiler sich selbst ein Bild gemacht und festgestellt, dass die Belastung für die Anwohner tatsächlich hoch ist.

Das liege auch daran, dass nun mehr Laster durch den Etzelweg brummen als vorher, so Braun. Im Etzelweg gebe es einige Speditionen, die würden nun teilweise auch diese Ausweichroute nehmen, um am Bubenhauser Kreisel auf die Autobahn zu kommen.

Tempo 30 müssen sich die Verkehrsteilnehmer übrigens noch längere Zeit im Etzelweg gefallen lassen, macht der Stadtsprecher deutlich. „Das bleibt solange, wie die Baustelle am Nagelwerk ist.“

Und die bleibt den Bürgern noch einige Zeit erhalten, wie der Landesbetrieb Mobilität dieser Tage bekanntgab: Demnach wird das gesamte Projekt erst bis Spätsommer 2020 abgeschlossen werden – beim Baubeginn war noch das Frühjahr des kommenden Jahres anvisiert worden (wir berichteten).

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