Premiere Stadt-Elternausschuss eingesetzt

Zweibrücken · Das fünfköpfige Gremium ist als Bindeglied zwischen Ämtern und Eltern gedacht.

 Anika Weber, hier mit ihren Kindern Ronja und Karl, ist die Vorsitzende der neu installierten Stadt-Elternausschusses.

Anika Weber, hier mit ihren Kindern Ronja und Karl, ist die Vorsitzende der neu installierten Stadt-Elternausschusses.

Foto: Cordula von Waldow

Zweibrücken hat jetzt  einen Stadt-Elternausschuss (StEA). Das Gremium ist gedacht als Bindeglied zwischen allen Eltern von Kindern in Kindertagesstätten sowie von Kindern im kitafähigen Alter. Die mehr als 20 Kindertagesstätten in Zweibrücken entsandten jeweils zwei Delegierte und wählten aus diesem Kreis einen fünfköpfigen Vorstand. Vorsitzende wurde Anika Weber, Stellvertreterin im Elternausschuss der Kita Weizenkorn in Niederauerbach. Ihre Stellvertreterin Christina Pallmann kommt von der Protestantischen Integrativen Kindertagesstätte Bubenhausen. Bei dem Vorschlag für die frei festlegbare Zahl der Vorstandsmitglieder hatten sich Jugendsamtsleiter Jörg Klein und Sachbearbeiterin Heike Heb mit ihrem Vorschlag an dem Pirmasenser Vorbild orientiert.

Anika Weber, die als Tagesmutter und zertifizierte Kinderpflegerin ohnehin seit Jahren eng mit dem Jugendamt zusammenarbeitet, begrüßte die überschaubare Zahl. Sie sagte: „Dann sind wir mit drei Anwesenden beschlussfähig und es gibt Dank der ungeraden Zahl keine Pattsituation.“ Die vereinserfahrene Mutter von drei kleinen Kindern stellte sich als Vorsitzende zur Verfügung und wurde gewählt. Sie erklärt: „Die StEA ist ja neu für uns alle. Wir müssen unsere exakten Aufgaben erst finden und können sie teilweise selbst definieren.“

Der Stadt-Elternausschuss versteht sich als Bindeglied zwischen den Ämtern und den Bedürfnissen der Eltern. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen, die für alle Kitas gleicher Maßen relevant sind, wie etwa Öffnungszeiten. Doch auch, wer in seiner Kita massive Probleme hat und mit dem eigenen Elternausschuss nicht weiter kommt, kann sich an den StEA wenden.

Deshalb sieht die engagierte Mutter die wichtigste Aufgabe aktuell darin, das StEA-Team bei den Eltern und in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. In einem Begrüßungsbrief an die Elternausschüsse aller Zweibrücker Kitas und Hortstätten stellt das fünfköpfige Team sich und seine im Aufbau befindliche Arbeit als „Brückenbauer“ zwischen politischen Gremien und der Elternschaft vor, deren Belange es vertritt. „Außerdem wollen wir uns in der Öffentlichkeit präsentieren. Geplant ist als erster Schritt ein Stand beim Spielfest im Freibad“, beschreibt Anika Weber.

Die Stadt hat der StEA unter stea@zweibruecken.de eine eigene E-Mail eingerichtet, an die sich Eltern und Elternausschüsse wenden können. Die 33-jährige Zweibrückerin sieht die Kita-Landschaft in einem großen Wandel und einen großen Bedarf in der Gesellschaft an alternativen Einrichtungen. Sie weiß von zahlreichen Elterngesprächen, um den zunehmenden Wunsch nach einer neuen Art der Erziehung sowie nach mehr Naturnähe. „Wir haben in Zweibrücken weder einen Natur- oder Waldkindergarten noch einen Montesssori- oder Waldorfkindergarten“, stellt sie fest.

Es gehe jedoch nicht darum, Versäumnisse anzuprangern, sondern darum,  im Schulterschluss mit Jugendamt und Stadt gemeinsame Lösungswege zu erarbeiten. Dazu will der StEA-Vorstand alle Eltern hören und deren Vorstellungen abfragen. „Wir werden die einzelnen Elternausschüsse mit Fragebögen für eine Elternbefragung anschreiben“, skizziert sie eine mögliche Vorgehensweise. Auf dieser Basis könne der StEA-Vorstand seiner Aufgabe als Sprachrohr aller Eltern gerecht werden.