Stadt sieht mehr Bedarf als am nicht mehr betriebenen Standort Niederauerbach Stadt plant Spiel- und Lernstube in der Canadasiedlung

Zweibrücken · Ziel ist, die neue Einrichtung nach den Sommerferien 2021 zu eröffnen. Allerdings sind bis dahin noch ein paar Fragen zu klären – unter anderem, ob man angesichts des Fachkräftemangels genug Personal findet. Endgültig geschlossen wird dagegen wohl die Spielstube in Niederauerbach.

 Eine wichtige Aufgabe der (wohl bald wieder sechs) Zweibrücker Spiel- und Lernstuben ist die Hausaufgabenbetreuung für Kinder, die dafür zuhause keine Möglichkeiten haben. (Symbolbild)

Eine wichtige Aufgabe der (wohl bald wieder sechs) Zweibrücker Spiel- und Lernstuben ist die Hausaufgabenbetreuung für Kinder, die dafür zuhause keine Möglichkeiten haben. (Symbolbild)

Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Stadt Zweibrücken plant die Einrichtung einer neuen Spiel- und Lernstube in der Canadasiedlung. Dies hatte Stadträtin Pervin Taze (SPD) in einer Anfrage angeregt.

Bürgermeister Christian Gauf (CDU) hatte Taze Mitte Oktober schriftlich geantwortet, das städtische Jugendamt habe bereits eine Bedarfsermittlung auf den Weg gebracht und die Gewobau habe bereits Räume in Aussicht gestellt. Mit dem Landesjugendamt sei man „im Klärungsprozess hinsichtlich der Ausgestaltung der Betriebserlaubnis“. Eine Lernstube dort könne auch für in dem Viertel wohnende Kinder mit Migrationshintergrund sinnvoll sein, die „keine Ganztagsschule besuchen und Förderung in der Sprache und Unterstützung bei den Hausaufgaben benötigen“.

Gauf warnte aber: „Ein großes Problem könnte die personelle Ausstattung werden, da es aktuell sehr schwierig ist, offene Stellen zu besetzen.“ Auch für Kitas befürchtet die Stadt angesichts des wachsenden Bedarfs und wachsenden Fachkräfte-Mangels künftig Rekrutierungsprobleme (wir berichteten).

Die Stadtverwaltung hat jetzt auf Merkur-Anfrage nach weiteren Details und dem aktuellen Sachstand erklärt: „Geplant ist eine Öffnung nach den Sommerferien 2021 in einem Gebäude der Ontariostraße. Hier müssen aber erst noch verschiedene bauliche Dinge geklärt werden, ebenso wie die Vorgaben der verschiedenen zu beteiligenden Stellen im Rahmen der Betriebserlaubnis durch das Land.“

Die neue Stube solle „mit dem gleichen, bewährten Konzept der anderen Spiel- und Lernstuben“ betrieben werden: „Maximal 20 Schulkinder ab dem Grundschulalter bis zur Vollendung des 14ten Lebensjahres. Der Schwerpunkt liegt auf der Hausaufgabenbetreuung und der Freizeitgestaltung. Bei den Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr, eventuell auch schon ab 11.30 Uhr angedacht. Die Einrichtung soll ein ergänzendes Angebot werden und nicht in Konkurrenz zu den Ganztagsschulen (Grundschule und Canadaschule) angesehen werden, die ebenfalls Kinder im gleichen Alter aufnehmen.“

Im Einzugsgebiet der künftigen Lernstube leben etwa 60 Kinder im Grundschulalter, erklärt die Stadtverwaltung weiter. Über die örtliche Kindertagesstätte seien bereits zehn Eltern aktiv angesprochen worden, um für das geplante Angebt zu werben. Das Jugendamt habe der Kita und dem vom DRK betriebenen Quartiersmanagement „Soziale Stadt“ zudem Flyer zur Verfügung gestellt, die über die Angebote einer Spiel- und Lernstube informieren.

In den Spiel- und Lernstuben der Stadt Zweibrücken „werden vorwiegend schulpflichtige Kinder aus sozial schwächeren Familien be­treut“, erläutert die Stadt auf ihrer Internetseite www.zweibruecken.de. Dort heißt es, die Stadt betreibe sechs solcher Stuben – aufgeführt sind aber nur fünf. Es fehlt die Spiel- und Lernstube in der Sickingerhöhstraße in Niederauerbach.

Der kommissarische Stadtsprecher Thilo Huble erklärte dazu auf Merkur-Nachfrage, die Niederauerbacher Stube sei „vorübergehend nicht im Betrieb, da der Bedarf nicht mehr vorhanden ist“. Die Betriebserlaubnis soll auf den neuen Standort übertragen werden. Damit handele es sich quasi um den Umzug dieser sechsten Stube in die Canadasiedlung, da dort mehr Bedarf sei.

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