UBZ legt Probefelder an Neuer Belag für die Allee rückt näher

Zweibrücken · Der UBZ hat dem Bauausschuss Vorschläge unterbreitet, mit welchem Belag die Rosengartenstraße ausgebessert werden könnte. Vor allem der Steinteppich fand einigen Anklang. Zur Entscheidungsfindung legt der UBZ demnächst mehrere Probefelder an.

 Die Allee soll einen neuen Belag erhalten, damit sich nicht mehr dauernd Pfützen bilden. Aber hoffentlichen kommen die Bauarbeiter mit größeren Fahrzeugen als unser Fotograf – dessen Bagger sind in der Pfütze nämlich fast versunken.

Die Allee soll einen neuen Belag erhalten, damit sich nicht mehr dauernd Pfützen bilden. Aber hoffentlichen kommen die Bauarbeiter mit größeren Fahrzeugen als unser Fotograf – dessen Bagger sind in der Pfütze nämlich fast versunken.

Foto: Lutz Fröhlich

Die Allee ist für viele Zweibrücker eine wichtige Flaniermeile. Von daher gab es Mitte Januar, als der Merkur über das Vorhaben der Stadt berichtete, die Allee mit einem neuen Belag, voraussichtlich einem Steinteppich, auszubessern, große Resonanz in den Sozialen Netzwerken.

Nun rückt das Vorhaben der Stadt einen Schritt näher. Dieser Tage stellte der UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) dem Bauausschuss mehrere Möglichkeiten vor, wie der neue Belag aussehen könnte. Vor allem die Idee, einen Steinteppich anzulegen, stieß auf etliche neugierige Nachfragen – und auf einigen Beifall. Der UBZ will nun mehrere Probefelder in der Allee anlegen, die den Räten die Entscheidungsfindung erleichtern sollen. Denn ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte.

An UBZ-Mitarbeiter Steffen Mannschatz lag es, dem Bauausschuss die Details vorzustellen. Saniert wird die Rosengartenstraße, also der Teil der Allee, der, wie der Name bereits sagt, entlang des Rosengartens verläuft. Die Rosengartenstraße ist laut Mannschatz mit Schotter, Schlacke und ähnlichem versehen, dazu komme „rote Erde“ (der gegenüberliegende Teil der Allee, die Gestütsallee, hat als Fahrbahndecke Asphalt).

Mannschatz sagte, die zu sanierende Rosengartenstraße werde auf ihrer Gesamtlänge von rund 935 Metern erneuert; es handelt sich dabei um den 465 Meter langen Abschnitt ab der Gutenbergstraße bis zur Saarlandstraße (die Allee wird von dieser unterbrochen) und ab der Saarlandstraße bis zum Hotel Rosengarten (475 Meter).

Der UBZ prüfte vier Varianten für die Sanierung: erstens eine wassergebundene Decke inklusive eines Auffräsens des vorherigen Belages; zweitens eine wassergebundene Decke mit Rasengittersteinen als Unterbau; drittens eine Asphaltdecke inklusive Teilerneuerung des Unterbaus und viertens ein Steinteppich.

Mannschatz skizzierte die jeweiligen Vor- und Nachteile. Bei der ersten Variante (hier bliebe die „rote Erde“ als Belag) geht er von Gesamtkosten in Höhe von rund 233 000 Euro aus. Vorteil sei hier, dass die Herstellungskosten gering seien, der Nachteil sei, dass eine regelmäßige Unterhaltung unabdingbar sei. Im Jahr seien diese Kosten mit 5000 bis 8000 Euro zu taxieren.

Und: Bei Regenwetter biete dieser Belag im Vergleich zum aktuellen nur „eine sehr geringe Verbesserung“, so der UBZ‘ler. Zudem sei die Entfernung von Vogelkot (hier erweisen sich derzeit die Saatkrähen ob der Brutzeit wieder als besonders „produktiv“) „sehr schwierig“, sagte Mannschatz. Hier sei eine Reinigung von Hand nötig.

Variante zwei (auch hier bliebe die „rote Erde“) bezifferte er auf rund 247 000 Euro. Diese Variante sei „langlebiger und belastbarer“ als die erste Variante, die Nachteile seien identisch mit dieser. Die Unterhaltungskosten seien bei Variante zwei etwas geringer, der UBZ geht von etwa 3000 Euro pro Jahr aus.

Die Variante drei („Asphaltdecke inklusive Teilerneuerung des Unterbaus“) wird auf rund 257 000 Euro geschätzt. Als Vorteile nannte der UBZ-Mitarbeiter: „Geringe Unterhaltungskosten in den ersten Jahren der Nutzung, hoher Komfort für Spaziergänger sowie Nutzer von Rollatoren und Rollstuhlfahrer, da sich keine Matschlöcher bilden, hoher Komfort auch bei schlechtem Wetter, die Entfernung der Wegfläche von Vogelkot ist sehr viel einfacher, da eine Kehrmaschine durchfahren kann.“

Nachteil sei, dass gegebenfalls ein Winterdienst nötig sei, zudem gebe es hier keine Versickerung von Niederschlagwasser.

Bei Variante vier, dem Steinteppich, rechnet der UBZ mit Gesamtkosten in Höhe von rund 29 3000 Euro. Der Vorteil sei „eine hoch ansprechende Optik und geringe Unterhaltskosten“, auch hier gebe es für Spaziergänger, Rollator-Nutzer und Rollstuhlfahrer einen hohen Komfort, auch bei schlechtem Wetter, Niederschlagwasser könne versickern. Die Entfernung von Vogelkot sei auch hier einfacher (Kehrmaschinen-Einsatz möglich). Als Nachteil nannte Mannschatz „hohe Kosten bei der Anschaffung“.

In der anschließenden Fragerunde kristallisierte sich heraus, dass vor allem der Vorschlag mit dem Steinteppich Anklang fand.

Thorsten Gries (SPD) fragte Mannschatz, ob es in der Stadt irgendwo bereits Flächen mit diesem Belag gebe, die man zwecks Entscheidungsfindung begutachten könnte. Der UBZ-Mitarbeiter sagte, vor der Sparkasse am Schloßplatz seien einige Meter mit Steinteppich verlegt. Ansonsten kenne er nur noch einen Fall am Himmelsberg – hier habe ein Bürger privat Steinteppich auf seinem Grundstück verlegen lassen.

Pascal Dahler (CDU) wollte sich noch nicht festlegen, meinte im Ausschlussverfahren aber, dass „Asphalt die schlechteste Lösung“ wäre.

Thomas Körner (FWG) fragte, wie es mit der „Überfahrbarkeit“ des Steinteppichs aussehe. Mannschatz antwortete, die Kehrmaschine könne problemlos darüber fahren. Schwere Einsatzfahrzeuge im Falle des Falles aber nicht – der Steinteppich sei bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen belastbar.

Die Grünen zeigten eine gewisse Skepsis gegenüber dem Steinteppich. Norbert Pohlmann sagte, er habe „zum Steinteppich erst einmal googlen müssen, wie das aussieht“. Er fügte hinzu: „Ich kann es mir immer noch nicht richtig vorstellen.“ Pohlmann sagte, die Allee sei eine grünen Lunge, ein neuer Belag, der die Anmutung des jetzigen habe, sei eigentlich die beste Lösung. Sein Parteifreund Achim Ruf wollte von Mannschatz wissen, wie es in ferner Zukunft einmal hinsichtlich der Entsorgung des Steinteppichs aussähe. Der UBZ‘ler antwortete: „In 20 Jahren ist das sicher Sondermüll.“

Harald Benoit (AfD) fragte, ob es möglich sei, den Steinteppich in verschiedenen Farben auszulegen? Grundsätzlich sei dies möglich, lautete die Antwort.

Thorsten Gries machte den Vorschlag, der UBZ möge mehrere Probefelder in der Allee anlegen, zur Begutachtung. Dies fand Beifall im Gremium, der UBZ erklärte daraufhin, demnächst für eine solche Visualisierung zu sorgen.

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