Nardini-Klinikum hat weiter Fokus auf Virus Der lange Weg aus der Corona-Krise

Zweibrücken · Im Nardini-Klinikum in Zweibrücken werden derzeit sechs Covid-Patienten behandelt. Auch, wenn keiner davon auf der Intensivstation liegt, ist dennoch weiter alles auf das Virus ausgerichtet, wie Kliniksprecher Thomas Frank erklärt. „Planbare Operationen finden derzeit nur statt, wenn diese dringlich sind.“ Das Personal ist zu 90 Prozent geimpft.

 Der Fußweg zum Haupteingang des Nardini-Klinikums am Donnerstagabend.

Der Fußweg zum Haupteingang des Nardini-Klinikums am Donnerstagabend.

Foto: Mathias Schneck

Das Jahr 2020 war geprägt von Corona. 2021 sah es nicht anders aus. Und auch 2022 dürfte es wohl heißen: Alle Augen auf Corona. Das zumindest fürchtet Thomas Frank, Sprecher des Nardini-Klinikums mit Standorten in Zweibrücken und Landstuhl.

Frank erklärt zum aktuellen Patienstand: „Derzeit haben wir 14 Covid-Patienten, sechs in Zweibrücken und acht in Landstuhl. Keiner dieser Patienten ist auf der Intensivstation. An beiden Standorten haben wir bisher noch keinen Omikron-Fall nachgewiesen.“

Der Sprecher führt an, in der aktuellen Situation sehe das Klinikum „einen zusätzlichen Bedarf an stationären Behandlungskapazitäten eher auf der Covid-Station und weniger auf Intensivstation. Entsprechend planen wir derzeit unsere Bettenkapazitäten und unser Personal.“

Eigentlich klingt das gar nicht so heftig. 14 Covid-Patienten, verteilt auf beide Krankenhäuser, keiner muss intensiv behandelt werden. Aber es sei beileibe kein Grund, sich zurückzulehnen. Im Gegenteil: Man stehe im ständigen Austausch mit der Politik, Stichwort: Prävention. Denn die Sorge sei nach wie vor, dass zu viele Patienten auf einmal behandlungsbedürftig sein könnten – und dass zu viel Personal auf einmal erkranken könnte.

„Um die Infektionsbereiche zu besetzen und zum Schutz der Patienten und der Beschäftigten haben wir gemäß Weisung des Gesundheitsministeriums den elektiven Klinikbetrieb soweit medizinisch vertretbar weitestgehend zurückgefahren“, sagt Frank. Elektiv meine alle Operationen, die geplant werden können, die nicht unerwartet kommen. Bedeutet für das Nardini-Klinikum: „Planbare Operationen finden derzeit nur statt, wenn diese dringlich sind.“

Der Sprecher weiter: „Da die Omikron-Variante offenbar weitaus infektiöser ist als die bisherigen Varianten, haben wir unsere Schutzkonzepte nochmals nachgeschärft, auch um die Einsatzfähigkeit der Klinikbereiche sicherzustellen.“ Das Testkonzept für Beschäftigte spiele hierbei eine wichtige Rolle.

„In den vergangenen Wochen waren auch wir an unseren Standorten in Landstuhl und Zweibrücken bereits von coronabedingten Personalausfällen betroffen. Durch die Reduzierung des elektiven Klinikbetriebs hatten wir aber die personellen Ressourcen, um diese Ausfälle ausgleichen zu können“, blickt der Sprecher zurück. Und ergänzt: „Informationen aus anderen Kliniken zeigen, dass sich diese Situation schnell ändern könnte, wenn zusätzliches Personal zur Kompensation nicht mehr zur Verfügung steht.“

Um die „Leistungsfähigkeit des Klinikums sicherstellen zu können“, versuche man, „feste Mitarbeitergruppen zu bilden und auf die kurzfristige Personalfluktuation aus anderen Bereichen zu verzichten. Das verhindert eventuell die Durchmischung von infizierten Beschäftigten mit gesunden, nimmt uns aber größtenteils die Flexibilität in den Dienstplänen, auf die wir insbesondere in der Pandemiesituation angewiesen sind. Zusätzlich stimmen wir uns eng mit den übrigen Häuser der Region ab“. Zur Sicherstellung der nicht-medizinischen Infrastruktur, etwa von Technischem Dienst, Klinik-IT und Küche seien spezielle Hygiene- und Schutzkonzepte und Notfallpläne erstellt worden.

Derzeit stelle sich das Nardini-Klinikum auf die einrichtungsbezogene Impflicht ein, die ab 15. März greift und für alle Mitarbeiter in Gesundheitsberufen und somit auch in allen Klinikbereichen gilt – auch für die Beschäftigten der Verwaltung und die Auszubildenden, macht Frank deutlich. Wir müssen sicherstellen, dass ab 16.3.2022 nur noch Geimpfte und Genesene bei uns tätig sind“; die Mitarbeiter müssten entsprechende Nachweise erbringen.

Erfreulicherweise seien aktuell bereits über 90 Prozent geimpft, die exakte Zahl werde gerade erfasst.

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