Rat votiert für Ex-ADD-Chef Haushaltskommission: Einstimmiges Ja für Mertes

Zweibrücken · Einstimmig hat der Stadtrat grünes Licht für die Ernennung von Josef Peter Mertes zum Leiter der zu gründenden Haushaltskommission gegeben. Mertes hatte sich zu Beginn der Ratssitzung, die aus Abstandsgründen wieder in der Aula des Hofenfels-Gymmnasiums stattfand,  vorgestellt.

 Ex-ADD-Chef Josef Peter Mertes aus Schweich wird die Kommission anführen. 
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Ex-ADD-Chef Josef Peter Mertes aus Schweich wird die Kommission anführen. Foto: eck

Foto: Mathias Schneck

Älteren Stadtratsmitgliedern ist der 75 Jahre alte Ruheständler aus Schweich bei Trier gut bekannt. War Mertes doch in der Zeit von 2000 bis 2011 Präsident der Aufsichtsbehörde ADD in Trier. Und in dieser Funktion beugte er sich viele Jahre lang über den Haushalt der hochverschuldeten Rosenstadt.

Gute Voraussetzungen also, um die Haushaltskommission anzuführen. Wie bereits berichtet, soll diese fünf Jahre lang den Etat der Stadt Zweibrücken nach Einsparpotenzialen durchkämmen.

Bei seiner Vorstellung in der Hofenfels-Aula sagte Mertes, sein Plan sei, die Kommission erst einmal für lediglich ein Jahr anzuführen. Sei der Rat in dieser Zeit zufrieden mit ihm, könne man gerne den Vertrag verlängern.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) meinte, die Rosenstadt müsse „die Kurve abflachen“ – womit er keineswegs nur die Corona-Inzidenzen meinte, sondern auch die Schulden, die von Jahr zu Jahr ansteigen. Wosnitza schwant schon: „Es ist nicht einfach. Und es wird nicht einfach sein.“

Kämmerer Julian Dormann erläuterte den Räten noch einmal die Situation, den dramatischen Fakt, dass Zweibrücken auf rund 260 Millionen Euro Schulden sitzt, die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 7500 Euro.  Zweibrücken war 2020 die am siebstärksten verschuldete Stadt deutschlandweit.

Ziel der Haushaltskommission, die im Herbst erstmals tagt, ist es, binnen fünf Jahren insgesamt 5,2 Millionen Euro einzusparen. Es könne auch mehr sein, sagte Mertes, die 5,2 Millionen seien die „Benchmark“. Bei allen anzudenkenden Maßnahmen gelte: Der Stadtrat entscheidet final.

Mehrere Räte ergriffen das Wort und lobten Mertes als idealen Kandidaten; im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung wurde der 75-Jährige dann einstimmig gewählt, wie das Rathaus im Anschluss mitteilte.

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