Zweibrücker Drucker und Fußballer Ein Mann, drei Leidenschaften: Kurt Werle wird 85 Jahre alt
Zweibrücken · Kurt Werle feiert heute 85. Geburtstag. Der Zweibrücker hat Zeitungsgeschichte mit geschrieben. Und einst als Fußballer geglänzt.
Wo ist nur die Zeit geblieben? Versonnen sitzt Kurt Werle in seinem Sessel und blickt in die Ferne. Kaum ist man geboren, schon ist man 85 Jahre alt. Die Jahre sind wie verflogen. Aber Kurt Werle hat viel daraus gemacht. Er hat Zeitungsgeschichte mit geschrieben. Als Fußballer einst geglänzt. Und mit seiner Ursula ist er schon seit 58 Jahren verheiratet. Ein erfülltes Leben.
Dem Pfälzischen Merkur ist Kurt Werle bis auf den heutigen Tag verbunden. Und der Merkur ihm. Die Zeitung – das war eine seiner großen Leidenschaften. 1953 ging er bei der Druckerei Wilms in die Lehre und lernte das Handwerk des Schriftsetzers. 30 Jahre später, im Jahr 1983, wollte er dann eigene Zeichen setzen und gründete das Unternehmen Merkur-Druck. 16 Jahre lang war er dort in verantwortlicher Position. Wie wohl alle in seiner Branche nennt er sich stolz einen „Jünger Gutenbergs“ – eine Aufwartung an den berühmten Gutenberg aus Mainz, der mit dem modernen Buchdruck und der Druckerpresse die Welt revolutionierte.
„Ein Jünger Gutenbergs bin ich bis heute geblieben“, unterstreicht Kurt Werle im Gespräch mit dem Merkur. Die Faszination Zeitung lässt ihn nach wie vor nicht los; in seinen einstigen Geschäftsräumen in der Luitpoldstraße weiht er gerne immer noch regelmäßig Schüler in die „Schwarze Kunst“ ein.
Die zweite Leidenschaft des Zweibrückers ist der Fußball. Bereits als acht Jahre alter Knirps spielte er beim SV Bubenhausen, einem Vorläufer des TSC Zweibrücken. In den 60er und 70er Jahren war er Vertragsspieler beim TSC. Und 1963 bis 1966 spielte er sogar in der Regionalliga Südwest, damals die zweithöchste Liga in Deutschland.
„Ich war Allrounder. Ich habe – außer der Position des Torwarts – alles gespielt“, sagt der 85-Jährige. 1986 gründete Werle den Zweibrücker Fußball-Seniorenclub.
Der TSC ist bis heute seine Mannschaft geblieben, gerne besucht er die Spiele am Wattweiler Berg und fiebert mit heißem Herz mit.
Und seine dritte Leidenschaft? Das ist sicher seine größte – es ist seine Ursula. Vor bereits 58 Jahren haben die beiden zueinander „Ja“ gesagt. Ursula Werle blickt nun gleichfalls verträumt in die Ferne. Und scheint sich wie ihr Mann zu fragen: Wo ist die Zeit nur geblieben?
Die Zeit lässt sich nicht aufhalten. Aber es lässt sich das beste daraus machen. Der Jubilar wird heute gebührend gefeiert. Auch, wenn die Jahre nicht spurlos vorübergegangen sind, sein Kopf ist klar, das Gedächtnis präzise und die Vorfreude auf den Besuch der beiden Kinder Heike und Andreas, Enkelin Laura und einigen engen Weggefährten ist groß. Dann wird angestoßen. Und in Erinnerungen geschwelgt.