Zweibrücken ist Arbeitsplatz-Boomtown

Zweibrücken · Gute Nachricht aus Bad Ems für Zweibrücken: Die Rosenstadt hat bei der Arbeitsplatzdichte seit 1991 deutlich zugelegt. Schlechte Werte hat das Statistische Landesamt dagegen für die Südwestpfalz ermittelt.

Zweibrücken wird als Arbeits-Standort immer attraktiver. Von 1991 bis 2012 stieg die Arbeitsplatzdichte in Zweibrücken um 9,7 Prozent, wie gestern das Statistische Landesamt mitteilte. Nur wenige Kilometer weiter in Pirmasens war die Entwicklung völlig entgegengesetzt: Die Arbeitsplatzdichte in der Nachbarstadt sank um 8,6 Prozent, das ist der schlechteste Trend aller zwölf kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz. Der Zweibrücker Anstieg war dagegen der sechstgrößte.

Als Arbeitsplatzdichte bezeichnen die Statistiker die Zahl der Erwerbstätigen, die (unabhängig von ihrem Wohnort) ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet haben. Die hohe Arbeitsplatzdichte in Zweibrücken ist umso bemerkenswerter, da es sich um die kleinste kreisfreie Stadt handelt - im Durchschnitt ist die Arbeitsplatzdichte in ländlichen Regionen deutlich niedriger als in großen Städten. So liegt die durchschnittliche Arbeitsplatzdichte in den kreisfreien Städten 2012 bei 1032 (Erwerbstätigen je 1000 Einwohnern im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren), in den Landkreisen nur bei 616. Was daran liegt, dass "viele Beschäftigte in die Städte zur Arbeit auspendeln", erläutert das Landesamt.

Produktiv stark

Stichwort Landkreise: Auch hier zeigt sich, wie gut die Entwicklung Zweibrücken verglichen mit seinem Umland ist. Denn der Landkreis Südwestpfalz ist in ganz Rheinland-Pfalz Schlusslicht bei der Arbeitsplatzdichte, mit 391 Erwerbstätigen je 1000 Einwohnern im erwerbsfähigen Alter. In Zweibrücken liegt diese Zahl bei 1022, auch das ist der sechstbeste Wert unter den zwölf kreisfreien Städten. Kleiner Trost für Pirmasens: Trotz des Abstiegs in den vergangenen Jahren reicht es gerade noch für Platz fünf.

Für die Südwestpfalz gibt es noch eine weitere schlechte Nachricht: den Trend. Die Arbeitsplatzdichte sank von 1991 bis 2012 um 5,4 Prozent. Das ist nicht nur der zweitschlechteste Wert - unter den 24 Kreisen gibt es überhaupt nur zwei mit Negativ-Trend. Die rote Laterne hat hier Birkenfeld mit minus 6,9 Prozent.

Die Stadt Koblenz hat mit Abstand die höchste Arbeitsplatzdichte in Rheinland-Pfalz, mit 1416 Erwerbstätigen auf 1000 erwerbsfähigen Einwohnern.

In den Städten insgesamt sind 79 Prozent aller Erwerbstätigen in Dienstleistungsbereichen beschäftigt. Nur noch 21 Prozent haben ihren Arbeitsplatz im produzierenden Gewerbe - Zweibrücken hat mit 29 Prozent hinter Ludwigshafen und Frankenthal den dritthöchsten Anteil.

In den Landkreisen liegt der durchschnittliche Anteil der Dienstleistungsbereiche mit 67 Prozent (66 in der Südwestpfalz) deutlich niedriger.

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