Investor stellt Zef Pläne vor Trallotel soll Gäste locken — und Gutes bewirken

Zweibrücken · Investor Dominik Weil hat im interkommunalen Zweckverband Zef seine Ferienhaus-Pläne für die ausrangierte Transall vorgestellt.

Transall die Ferienwohnung werden soll landet in Zweibrücken
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Die Ferienwohnung, die aus der Luft kam

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Foto: Elisabeth Heil

Dieser Investor lässt aufhorchen: Die Pläne von Dominik Weil, eine ausrangierte Transall zum Ferienhaus umzubauen und auf dem Gelände des Flugplatzes in Zweibrücken dort künftig Gäste zu beherbergen, hat weltweit für Interesse gesorgt. Das erklärte Weil am Dienstagabend stolz dem Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken (Zef).

Weil war aus Stromberg in die Rosenstadt gekommen, um dem Zef im Ratssaal des Rathauses die Details seiner Pläne für ein Ferienhaus der ganz besonderen Art (wir berichteten) zu erläutern. Der 53-Jährige sprüht vor Begeisterung für sein Projekt. Sein leidenschaftlicher Vortrag setzte gleich mehrere Überraschungseffekte. Das gelang ihm bereits gleich zu Beginn, als er sagte, er freue sich sehr, pünktlich zum Jubiläum des Zef diesem sein Projekt vorstellen zu dürfen. Da blickte das eine oder andere Mitglied des Zweckverbandes verwundert den Sitznachbarn an.

Womöglich wusste Weil da mehr als manch ein Zef’ler. „Der Verband wird 30 Jahre alt“, rief der Investor den Mitgliedern des Gremiums in Erinnerung. 1991, fast auf den Tag genau vor drei Jahrzehnten, sei der Zef gegründet worden. Ach so!

Als „Geburtstagsgeschenk“ präsentierte Weil gutgelaunt seine Trallotel-Pläne. Und strahlte erst einmal darüber, dass weltweit Medien über das Vorhaben berichtet hätten.

Weil machte dem Zef deutlich, dass er kein Phantast ist. Alles ist genau durchdacht. Der selbständige Reiseverkehrskaufmann vermietet in seinem Reisebüro Ferienhäuser in Island. Das Trallotel soll gleichfalls zum Ferienhaus werden, der Stromberger bleibt also bei seinen Leisten – auch, wenn es diesmal ein etwas anderes Ferienhaus sein wird, wie er lächelnd erklärte.

„Meines Wissens gibt es weltweit keinen zweiten Fall, in dem eine Transall als Ferienhaus genutzt wird“, sagte er. Für Zweibrücken und die Region sei das ein Alleinstellungsmerkmal.

54 Quadratmeter Wohnfläche werde die ehemalige Transall C-160 bieten. Mit allem, was ein Ferienhaus braucht. „Couch, Bad, Küche, WC, vier Betten . . .“ zählte er einige Punkte auf. Maximal sechs Personen könne das Trallotel aufnehmen.

„Das Cockpit bleibt zugänglich“, nannte Weil ein Zuckerl. Und noch eines: Er baue einen Schleudersitz in die Transall ein. Einen solchen, von einem anderen Flieger, habe er „noch im Keller stehen“, sagte Weil und meinte verschmitzt: „Meine Frau ist froh, wenn das Ding weg ist.“ In der Transall C-160 sei ursprünglich kein solcher Schleudersitz gewesen. Ferner werde ein Flugsimulator eingebaut.

Das alles muss nicht bierernst gesehen werden, Weil machte deutlich, dass es beim Trallotel um den Spaß- und Erlebnisfaktor geht. Seine Zielgruppe seien Flugzeugbegeisterte, Privatpiloten, Familien mit Kindern, frühere Soldaten und Kunden des Fashion Outlets, sowie Menschen, die für Geburtstage und Jubiläen eine besondere Unterkunft suchten.

Der Stromberger ist fest davon überzeugt, mit dem Trallotel, wenn es 2023 seine Pforten öffnet, auf hinreichendes Kunden-Interesse zu stoßen. Das macht er alleine schon aus der Tatsache deutlich, dass bei der Landung der Transall auf dem Zweibrücker Flugplatz am 7. Dezember (wir berichteten) 250 Zaungäste anwesend waren. „250 Besucher. Und das mitten im Winter. Als es nass und kalt war“, betonte er. Das zeige, wie sehr diese Maschine die Menschen fasziniere. Das Trallotel werde von dieser Faszination profitieren.

50 000 Euro hat der Reiseverkehrskaufmann für den ausgemusterten Flieger bezahlt. Das Geld sieht er gut angelegt. Aber es gehe nicht nur um Umsätze. Weil will auch Gutes tun. „Die Transall wird ,Engel der Lüfte’ genannt. Weil mit dieser Maschine Hilfsgüter transportiert worden sind“, erklärte er dem Zef. Diesen Gedanken will er fortführen.

So habe er die Kimmle-Stiftung, die auf dem Flugplatz-Gelände ansässig ist, damit beauftragt, Kaffeetassen und Mützen mit dem Trallotel-Logo zu fertigen. Und: 2023, wenn das Trallotel öffnet, will er 100 Menschen, die in der Corona-Krise besonders gefordert gewesen sind (er nannte unter anderem Pflegekräfte, Krankenschwestern oder Polizeibeamte) zu einer Übernachtung im Trallotel einladen. So etwas bringe mehr als nur „zu klatschen“, meinte er.

  Dominik Weil nach der Landung seiner Transall in Zweibrücken .

Dominik Weil nach der Landung seiner Transall in Zweibrücken .

Foto: Elisabeth Heil

Der Investor sagte, die Transall werde in den nächsten Monaten in mehrere Veranstaltungen und Termine auf dem Flugplatz-Gelände eingebunden; unter anderem dürfe die Feuerwehr auf der Maschine „eine Enteisung von oben“ proben. Im Spätsommer 2022 werde der Flieger dann seinen endgültigen Platz erhalten. „Die Triwo stellt auf der Gemarkung Althornbach ein Grundstück mit 3500 Quadratmetern zur Verfügung, das ist dort, wo das Unternehmen Lange Aviation seinen Sitz hat“, präzisierte Weil. Es handele sich um eine Stichstraße mit Wendeplatz. Der Investor lobte die Zusammenarbeit mit dem Flughafen-Eigentümer Triwo, ebenso die Gespräche mit der Stadt Zweibrücken und dem Zef.

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