400 Registrierungen für Novavax Impfstelle in Ex-City-Outlet reduziert Angebot — Novavax kommt

Zweibrücken · Stadt erklärt: Seit Mitte Januar deutlicher Rückgang der Nachfrage. Ab 28. Februar nur noch Montagnachmittag geöffnet. Vorheriger Termin erforderlich.

 Die Zahl der Impfungen ist zuletzt erheblich zurückgegangen. Ein Grund: Es haben bereits viele Bürger das Vakzin erhalten.  Symbolfoto: Kahnert/dpa

Die Zahl der Impfungen ist zuletzt erheblich zurückgegangen. Ein Grund: Es haben bereits viele Bürger das Vakzin erhalten. Symbolfoto: Kahnert/dpa

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Stadt Zweibrücken reagiert auf stark nachlassende Impfzahlen und konzentriert das Angebot in der kommunalen Impfstelle im früheren City-Outlet künftig auf die Montagnachmittage. Das teilt Jens John, Pressesprecher der Stadt, mit.

John verweist zur Begründung auf den Zweibrücker Impfkoordinator Matthias Freyler. Dieser erklärt in der Pressemitteilung, dass das Interesse an Impfungen in der Rosenstadt erheblich zurückgegangen sei.

„Seit Mitte Januar ist insgesamt ein deutlicher Rückgang der Nachfrage festzustellen“, so Freyler. „In den vergangenen 14 Tagen gab es keinen Tag der kommunalen Impfstelle keinen Tag mit mehr als 30 Impfungen und das bei einer Öffnungszeit von sechs Stunden.“

Dies liege in der Natur der Sache, da Zweibrücken und Umgebung mit durchweg über dem Landesschnitt liegenden Impfquoten eine entsprechend geringe Anzahl zu impfender Personen aufweise, merkt er an.

„Zusätzlich ist als Begründung klar festzustellen, dass wir in Zweibrücken über eine sehr gute Haus- und Fachärztliche Abdeckung verfügen. Insbesondere die im großen Umfang impfenden Praxen Fess, Gensch, Booz und Färber, aber auch Helexier im ehemaligen evangelischen Krankenhaus stellen eine erhebliche Größe in der voranschreitenden Impfkampagne für die Region dar“, so der Impfkoordinator weiter.

Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) ergänzt: „Die Aufgabe der staatlichen Impfangebote war von Beginn an, ein zusätzliches Angebot zur ansonsten zeitlich und räumlich überlasteten Regelversorgung darzustellen. Mit der Verringerung der Nachfrage ist diese Aufgabe nunmehr dahingehend erfüllt, dass das Angebot reduziert werden kann und eine Anpassung ist nicht nur aus Kostengründen sinnvoll und richtig.“

Deshalb werde die kommunale Impfstelle ab dem 28. Februar das Angebot der „freien Impfungen“ ohne Termin einzustellen, da diese, so der Stadtsprecher, „bei geringer Nachfrage zu erheblichen Vorhaltekosten führen“.

Ab Montag, 28. Februar wird die kommunale Impfstelle immer montags von 12 Uhr bis 18 Uhr für terminierte Impfungen offen sein. Es wird weiterhin möglich sein, sich über http://impftermin.rlp.de, oder die Hotline (0800) 5 75 81 00 für einen Termin in der Impfstelle registrieren zu lassen und diesen zeitnah zu erhalten.

Bei wieder steigendem Bedarf sei auch eine Erhöhung der Kapazität der Impfstelle binnen kürzester Zeit möglich.

Die Strategie eines möglichst niedrigschwelligen Angebotes ohne Termin und vorangehende Anmeldung an allen Wochentagen sei ein Schlüssel zu der bereits genannten, hohen Impfquote gewesen, die nun aufgrund der stark gefallenen Nachfrage aber aus Kostengründen in Frage gestellt werden müsse.

Novavax-Impftage sind inzwischen terminiert. Über 400 Personen haben sich derzeit für eine Impfung mit dem neuen Impfstoff in Zweibrücken registriert.

Das Land habe mitgeteilt, dass die Terminvergabe für Novavax gegebenenfalls erst am Freitag beginnen könne, da die Lieferung sehr spät ankomme. Die Impftage für diese Personen seien auch in der Zweibrücker Impfstelle auf Montag, 28. Februar und Dienstag, 1. März, terminiert. Entsprechend würden die Impftage zur Zweitimpfung auf Montag, 21. März und Dienstag, 22. März, gelegt. Alles vorbehaltlich, dass der Impfstoff auch den Impfstellen und -zentren zur Verfügung stehe.

„Auch nach diesen Impftagen sind Termine für Novavax-Impfungen in der Kommunalen Impfstelle Zweibrücken möglich“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Entsprechend der Öffnungszeiten der kommunalen Impfstelle sind diese dann immer montags von zwölf bis 18 Uhr möglich.

„Außerdem ist es wichtig nochmals zu betonen, dass Novavax ausschließlich für neue Erst- und Zweitimpfungen zugelassen ist. Das Vakzin kann nicht zu Boosterung verwendet werden. Die dahingehenden Nachfragen steigen aktuell stark an“, so John.

Der Stadtsprecher rekapituliert mit Blick auf die vergangenen Monate: „Die landesweiten Schließungen der Impfzentren im September 2021 hatten den Zweck, die Aufgabe der Impfungen an die Regelversorgung durch Hausärzte, Fachärzte und Betriebsmediziner zurückzuführen. Nach den sich Ende November 2021 überschlagenden Neuerungen in der Impfkampagne – Booster für alle Personen über 18 Jahre, Einführung der 2G-plus-Regel, sowie der Ausnahme von 2G-plus für geboosterte Personen – konnte nach den nachlassenden Impfzahlen von September bis Mitte November ein deutlicher Anstieg des Andrangs auf die Impfungen beobachtet werden.“ Die Folge, so John: „In der Ende November entstandenen Lage wurde dieses System überlastet und reichte insbesondere zeitlich und räumlich betrachtet nicht mehr aus. Die durch das Land Rheinland-Pfalz weiter angebotenen Termine der Impfbusse waren mit den geplanten Kapazitäten ebenfalls nicht ausreichend, um den Impfwilligen ein zeitnahes Angebot machen zu können.“

Dies habe Früchte getragen, so der Stadtsprecher weiter. „Nach der Reaktivierung der Standby-Impfzentren durch das Land und der zusätzlichen Installation von kommunalen Impfstellen, wie auch hier in Zweibrücken“ habe man „das Angebot binnen kurzer Zeit derart erweitert“, dass der Bedarf der Bürger ohne längere Wartezeiten hätte abgedeckt werden können.

Auch die im Dezember durch die Stiko (Ständige Impfkommission) zusätzlich beschlossene Boosterimpfung für alle Personen von zwölf bis 18 Jahren habe man problemlos abdecken können. Die im Januar 2022 von der Stiko empfohlene vierte Impfung für über 70-jährige, immungeschwächte Patientengruppen, sowie Mitarbeitende in Pflege- und Rettungsdiensten werde aktuell durch die Impfstelle angeboten, erklärt der Leiter der Kommunalen Impfstelle Zweibrücken, Matthias Freyler.

Mit der Durchführung von Kinderimpfungen in der Altersgruppe von fünf bis zwölf Jahren durch die kommunale Impfstelle habe man eine Lücke in der Versorgung geschlossen und die Kinderarztpraxen der Region effektiv entlastet.

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