Zweibrücken im Spektakel-Fieber

Zweibrücken · Über 20 000 Besucher waren am Samstag und vor allem Sonntag beim Straßentheater-Festival mit vielen Marktständen in der ganzen City.

 Im Reformations-Jubiläumsjahr fehlte natürlich auch ein Luther-Darsteller nicht. Foto: Volker Baumann

Im Reformations-Jubiläumsjahr fehlte natürlich auch ein Luther-Darsteller nicht. Foto: Volker Baumann

Foto: Volker Baumann

Viele hatten das vergangene Wochenende schon lange im Terminplan stehen: Erstens, der Muttertag am Sonntag und zweitens, das damit verbundene Zweibrücker Straßentheater-Spektakel. So kam vielen in den Sinn, den Muttertag mit einem Spaziergang durch die von Künstlern, Gauklern, Artisten, Musikern, Händlern und auch recht seltsamen Wesen erfüllte Stadt zu verschönern.

Am Sonntag verlieh die Zahl der Besucher der Innenstadt dann fast Stadtfest-Charakter und der geplante Spaziergang wurde zur mehr oder minder drangvollen Erlebnisschlange. Erlebnisse gab es an allen Ecken und Enden - vom Blumenmarkt auf dem Herzogplatz über den gastronomisch erfüllten Hallplatz, durch die als Basar anmutende Fußgängerzone bis zum Alexanderplatz.

Überall natürlich gespickt mit dem, was ein Straßentheater-Spektakel ausmacht: den Bühnenprogrammen und Walk-Acts mit Künstlern aus ganz Europa. Damit auch alles stimmte, hatte Kulturamtsleiter Thilo Huble auch das Wetter entsprechend eingeplant, wie er verriet. Er sollte (bis auf einen kleinen Schauer kurz vor Ende der Veranstaltung, welcher der Stimmung keinen Abbruch tat), recht behalten.
Über 20 000 Besucher wurden insgesamt gezählt, so Huble. "Henry G. aus H.", Straßentheater-Fan der ersten Stunde, konnte sich eine leicht ironische Bemerkung mit einem Augenzwinkern nicht verkneifen: "Das Fest ist, trotz vieler Saarländer, wieder ein voller Erfolg". Den Landesnachbarn und vielen anderen auswärtigen Besuchern gefiel's gut. Renate Porger kam mit ihrem Enkel Johannes aus Waldfischbach nach Zweibrücken. Ihm hatte es ein Drachenkopf bei den Künstlern am Hallplatz angetan. "Wir haben schon oft davon gehört und sind jetzt zum ersten Mal bei der Veranstaltung. Zweibrücken ist nicht mehr so trostlos wie früher, es hat sich viel zum Positiven geändert", findet die Seniorin.

Auch viele der Akteure zieht es immer wieder in unsere Stadt, da ihnen die Atmosphäre und das Publikum gefallen. Die zwei Darsteller des Walk-Acts "Das Wildschwein" (Foto: Seite 16), die grunzend aber auch animierend durch die Stadt zogen, hatten sich ihre Idee dafür vor zwei Jahren in Zweibrücken geholt. Die beiden Holländer waren damals als Steinmenschen unterwegs.

"Wir haben auf einem Platz ein Spanferkel am Spieß gesehen und gedacht, einmal als Wildschwein unterwegs zu sein, könnte doch mal ein neuer Spaß für uns und das Publikum sein". Gesagt, getan - die Wildsau in der Fußgängerzone sorgte für Furore. Am Samstag, pünktlich um elf Uhr, hatte die Gruppe "Viesematente" von der Alexanderskirche herab das Straßentheater-Spektakel eröffnet, im mittelalterlichen Gewand und mit entsprechenden Instrumenten. Das äußerst vielfältig ausgewählte Angebot an Akteuren machte stündlich Spaß auf neue Begegnungen.

Übrigens - auch für die Sicherheit des Spektakels sorgte der Veranstalter, nicht nur erstmals durch Betonwände an möglichen Zufahrten, auch durch die stetige Präsenz von Polizei und Ordnungsamt. Aus deren Mund war zu hören, dass es zu keinen Zwischenfällen gekommen sei.

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