Jugendrat gegründet Zweibrücker Jugend will mitreden

Zweibrücken · Junge Zweibrücker haben kürzlich bei einem ersten Treffen einen Jugendrat auf den Weg gebracht. Einmal im Monat soll das Gremium tagen.

 Erste Jugendkonferenz Connect, moderiert von Vincent Möchel-Stieß (rechts) und mit Unterstützung von Karin Bieg Hemmer (2.v.l.). Zum Start dabei und weiterhin aktiv die Jugendlichen Raphael Rutz, Ben-Leon Krück, Sonja Hartmann, Jonna Schmidt und Laura Juhash (von links).

Erste Jugendkonferenz Connect, moderiert von Vincent Möchel-Stieß (rechts) und mit Unterstützung von Karin Bieg Hemmer (2.v.l.). Zum Start dabei und weiterhin aktiv die Jugendlichen Raphael Rutz, Ben-Leon Krück, Sonja Hartmann, Jonna Schmidt und Laura Juhash (von links).

Foto: Elisabeth Heil

Jugendliche sind unsere Zukunft, oder besser gesagt: ihnen gehört die Zukunft. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig in Entscheidungen einzubinden und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Die Zweibrücker SPD-Stadtratsfraktion hat deshalb schon 2019 eine Jugendkonferenz gefordert, die zunächst coronabedingt immer wieder verschoben werden musste. Doch jetzt war es endlich soweit und eine kleine Gruppe interessierter und engagierter Jugendlicher traf sich zur ersten Jugendkonferenz „Connect“ in der Mehrzweckhalle des Zweibrücker Helmholtz-Gymnasiums.

Moderiert von Stadtjugendpfleger Vincent Möchel-Stieß und unterstütz von Karin Bieg-Hemmer, die in Vertretung der Zweibrücker Jugendpflegerin Nicole Buchholz teilnahm, erarbeiteten die Jugendlichen ein Konzept, wie Jugendbeteiligung in Zweibrücken in Zukunft aussehen könnte. Einige brachten sogar schon ein bisschen Erfahrung mit. Sonja Hartmann zum Beispiel engagiert sich im Vorstand der Waldjugend, Ben-Leon Krück in der Schülervertretung seiner Schule, dem HHG.

Von einem Jugendrat erhoffen sie sich, dass zukünftig schneller etwas passiert, wenn es um die Belange junger Zweibrücker geht. „Und im Sinne der Jugendlichen umgesetzt wird“, sagt Laura Juhasz: „Ich habe den Eindruck, es wird einfach gemacht, ohne zuvor die Jugendlichen gefragt zu haben, was sie eigentlich wollen“, findet die Neuntklässlerin am HHG.  Sonja Hartmann appelliert deshalb an die erwachsenen Entscheidungsträger: „Wir wollen gefragt werden. Erwachsene sollten nicht alleine entscheiden und über unsere Interessen verfügen!“

Ben-Leon Krück fügt hinzu: „Deshalb bin ich heute auch gekommen, weil ich es wichtig finde, sich zu engagieren und weil ich neugierig war, was wir heute in der Jugendkonferenz „Connect“ erreichen können.“

Das Ergebnis der ersten Jugendkonferenz wollen die fünf in der ersten Jugendratssitzung am Freitag, 9. Juni, interessierten Jugendlichen mitteilen.  Angedacht ist kein fester Vorstand, sondern ein rollendes System, in dem jeder mal der Chef ist und die Moderation und Sitzungsvorbereitung übernimmt.  Die Erwachsenen, in diesem Fall die Stadtjugendpfleger bieten quasi den Rahmen für die Treffen, stellen etwa Getränke und Beamer bereit. Über Flyer, Plakate, soziale Netzwerke, Zeitung, Schülerzeitung, aber auch in den Schulen selbst soll auf die Sitzungen aufmerksam gemacht werden. „Wir könnten uns vorstellen, dass die Schulleitung in einer kurzen Durchsage auf die nächste Jugendsitzung hinweist“, sagt Ben-Leon Krück.

So kann zukünftig jeder, der Lust hat und sich angesprochen fühlt, spontan vorbeikommen und mitreden, mitentscheiden und seine Ideen einbringen. Einige Themen und Projektideen gibt es übrigens schon. Der Sechstklässler Raphael Rutz etwa wünscht sich wie viele andere Mountainbiker in Zweibrücken einen Bikepark, Laura Juhashz sieht Bedarf bei den Fahrradwegen, die ihrer Meinung nach ausgebaut werden müssten. Nicht akzeptabel seien zudem die ihrer Meinung nach viel zu hohen Kosten für eine Monatsbuskarte.  „Die können sich viele kaum leisten. Das kann nicht sein und da muss unbedingt eine Lösung her“, findet die Schülerin.

Über diese und andere Themen wollen die „5“ in der kommenden Sitzung beraten. Vorläufiger Termin ist immer der zweite Freitag im Monat, das nächste Mal am 10. Juni, 15 Uhr, in der Mehrzweckhalle des Helmholtz-Gymnasiums.

Zukünftig sollen alle Entscheidungen, die der Jugendrat demokratisch gefällt hat, direkt an die Vertreter der Stadt weitergeleitet werden. „Hier wünschen wir uns einen direkten Draht zu den Ansprechpartnern“, betont Ben-Leon Krück, ein Wunsch, dem die Stadt auch nachkommen möchte, wie die Beigeordnete Christina Rauch versichert: „Wir sind froh, dass es junge Menschen wie Euch gibt, die sich engagieren möchten. Deshalb werden wir für Euch da sein, wollen nahbar sein und mit Euch zusammen gemeinsame Lösungen finden. Wir freuen uns auf euch!“

Hinweis. Am heutigen Mittwoch, 25. Mai, 12.45 Uhr, treffen sich die jungen Ratsmitglieder gemeinsam mit den Jusos zu Pizza und Gesprächen vor der Früchteecke in der Fußgängerzone. Alle Interessierten sind eingeladen vorbeizuschauen.

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