Projekt gegen Ärztemangel „Hallo Doc“: Vereint im Kampf gegen den Ärztemangel

Zweibrücken/Pirmasens · „Hallo Doc!“ Das klingt nach lockerer, unverkrampfter Ansprache. Aber der Hintergrund ist durchaus ernst. Es geht um den zunehmenden Ärztemangel in der Region. Stichwort: Demographie. Viele Ärzte stehen kurz davor, in den Ruhestand zu gehen, es fällt Kommunen schwer, Jung-Mediziner dazu zu gewinnen, vor Ort eine Praxis zu eröffnen.

 Bürgermeister Christian Gauf.  Foto: pma

Bürgermeister Christian Gauf. Foto: pma

Foto: Elisabeth Heil

„Hallo Doc!“ soll hier gegensteuern. Es handelt sich um eine Initiative der Städte Zweibrücken und Pirmasens, des Landkreises Südwestpfalz, der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte. Eine Lenkungsgruppe wurde eingerichtet, die prüfen soll, wie es geschafft werden kann, genug medizinischen Nachwuchs für die Region zu gewinnen und zu halten.

Jetzt trafen sich die Verantwortlichen der Lenkungsgruppe, der Zweibrücker Bürgermeister Christian Gauf, Landrätin Susanne Ganster und der Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick in Pirmasens, um zu präsentieren, wie sie sich wappnen wollen.

„Mit ,Hallo Doc!’ versuchen wir, die Attraktivität unserer Region in den Fokus von Medizinerinnen und Medizinern zu rücken und durch gezieltes Mentoring durch ehrenamtliche Fachkräfte Anreize zu schaffen, sich in der Südwestpfalz niederzulassen oder eine Anstellung in Betracht zu ziehen. Eine medizinische Karriere ist nicht nur in Ballungsräumen und Großstädten möglich. Darauf legt die Kampagne den Fokus“, erklärt Bürgermeister Christian Gauf.

Aktuell habe Zweibrücken das Glück, dass der Ärztemangel noch nicht so gravierende Ausmaße erreicht habe und die Rosenstadt mit dieser Aktion proaktiv agieren könne.

Die Stadt Zweibrücken versuche hier mit ihrer zentralen Lage, ihren zahlreichen Freizeitangeboten, ihrer attraktiven Umgebung und der Nähe zum Pfälzerwald und der französischen Großregion Grand Est zu punkten. „Leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen“, ist das Motto, das den Ärzten-Nachwuchs anlocken soll.

Hinzu kommen eine gute Anbindung an die Autobahn und ab 2025 auch wieder an den überregionalen Schienenverkehr durch die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Homburg. „Zweibrücken ist also bestens vorbereitet, um sich jungen Medizinerinnen und Medizinern attraktiv zu präsentieren“, ist Gauf überzeugt.

Die an dem Projekt beteiligten Kommunen haben die Internetseite www.hallo-doc-swp-de eingerichtet, eine Broschüre soll bei Marketingverantstaltungen verteilt werden; für die Stadt Zweibrücken steht zudem Anne Kraft von der Wirtschaftsförderung für interessierte Mediziner zur Beratung bereit.

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