Antrag für Stadtratssitzung Grüne fordern Bezuschussung von Stoff-Windeln

Zweibrücken · Patrick Lang: Wegwerf-Windeln verursachen gewaltige Müllmengen. Zweibrücken sollte daher, wie viele andere Kommunen, Stoff-Windeln fördern.

 Patrick Lang (Grüne).

Patrick Lang (Grüne).

Foto: Nadine Lang

Die Fraktion der Grünen stellt für die nächste Sitzung des Stadtrats am morgigen Donnerstag (ab 17.30 Uhr) den Antrag, dass die Stadt Zweibrücken Bürgern die Anschaffung von Stoff-Windeln bezuschusst. Die Grünen führen ökologische und ökonomische Gründe hierfür an.

Grünen-Stadtratsmitglied Patrick Lang erläutert in einer Pressemitteilung: „Im Abfallvermeidungsgesetz der EU werden die Länder dazu aufgefordert, Ressourcen zu sparen. Auch im nationalen Kreislaufwirtschaftsgesetz ist das Ziel ,Verringerung der Abfallmengen‘ definiert. Leider setzen wir dieses Ziel bei einem Artikel, welcher enormen Müll verursacht, gesellschaftlich kaum um: der Wegwerfwindel.“

Um die Müllmenge durch Nutzung von Einwegwindeln zu verringern, bitte daher seine Partei die Verwaltung „um Einführung eines Zuschusses für den Erwerb von Stoffwindeln als Wahl-Alternative zum bestehenden Angebot von Windelsäcken.“

Lang erklärt weiter: „In Zweibrücken werden jährlich etwa 300 Kinder geboren. Für die Wickelzeit, etwa 2,5 Jahre, fallen pro Kind zirka 5000 Windeln an“ – dies entspreche bei 300 Kindern pro Jahrgang einer Gesamt-Müllmenge von rund 1,5 Millionen Windeln.

„Trotz dieser enormen Menge an Müll wird diese Problematik in der Gesellschaft kaum diskutiert“, klagt Lang. Mit Stoffwindeln spare man etwa eine Tonne Windelmüll je Kind. „Mit der Weiterentwicklung der Stoffwindel gibt es ernstzunehmende Alternativen, welche sowohl ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll sind. In Deutschland fördern mehr als 80 Städte beziehungsweise Landkreise die Nutzung von Stoffwindeln finanziell.“

Die Familien erhielten, führt Lang in seiner Pressemitteilung weiter an, „durchschnittlich eine Unterstützung von 75 Euro bei Anschaffung von Stoffwindeln. In Zweibrücken wird letztendlich der Windelmüll subventioniert. Eltern erhalten kostenlose Windelmüllsäcke im Verkaufswert von derzeit 150 Euro.“ Ein „Stoffwindelzuschuss als Wahl-Alternative“ erscheine hier sinnvoll.

Zudem, führt das Grünen-Stadtratsmitglied an, schaffe dieser Zuschuss „Gerechtigkeit für diejenigen Eltern, die aktiv und nachhaltig wickeln und damit die Umwelt entlasten. Eltern sollen künftig eine Wahlmöglichkeit zwischen den eingeführten zwei Rollen Windelsäcken, insgesamt 50 Stück, haben oder (nach Vorlage eines Kaufbelegs) einen Kostenzuschuss für die Erstausstattung von Stoffwindeln erhalten. Eine solche Wahlmöglichkeit sollte kostenneutral sein.“

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