Volkstrauertag Zweibrücken gedenkt Toten der Kriege

Zweibrücken · Bürgermeister Christian Gauf warnt auf dem Ehrenfriedhof davor, Augen „vor der Vergangenheit zu verschließen“.

 Die zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag fand auf dem Ehrenfriedhof in Zweibrücken statt.

Die zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag fand auf dem Ehrenfriedhof in Zweibrücken statt.

Foto: Volker Baumann

„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, der wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren. Gerade deshalb müssen wir verstehen, dass es Versöhnung ohne Erinnerung nicht geben kann“.

Mit diesen Sätzen aus der Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, anlässlich des 40. Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges, begann Bürgermeister Christian Gauf seine Ansprache auf dem Zweibrücker Ehrenfriedhof anlässlich der Kranzniederlegungen zum gestrigen Volkstrauertag. Unserer Generation, die in Frieden aufgewachsen sei, falle das Gedenken schwerer als noch einer Generation davor. Es sei, so der Bürgermeister, deshalb heute mehr denn je unsere Aufgabe, die Jugend entsprechend zu informieren, im Sinne einer friedlichen Zukunft. Ein gemeinsames Besinnen auf Demokratie, Menschenrechte, Frieden und Verständigung in Europa zeige die Kostbarkeit dieser auf unserem Kontinent herrschenden Voraussetzungen, wo sich bereits außerhalb der Grenzen „vor den Toren“ kriegerische Auseinandersetzungen abspielten.

„Rechtsradikale Schreihälse bei uns und unseren Nachbarstaaten treten mit ihrer falschen Weltanschauung die demokratischen Werte mit Füßen, obwohl diese ihnen den Schutz gewähren, sich in unserer Gesellschaft überhaupt so menschenverachtend darstellen zu können“, beschrieb Gauf das derzeitige politische Klima. Erinnerungen an schreckliche Zeiten müssten bewahrt werden, um bessere Zeiten zu gestalten, so sein Resümee.

Neben dem Gedenken an alle Gefallenen seien die Gedanken zur Zeit auch bei den vor kurzem in den Auslandseinsatz verabschiedeten Soldaten. „Wir bringen am heutigen Tage unsere Verantwortung für Frieden, Recht und Freiheit zum Ausdruck“, betonte der Bürgermeister zum Abschluss. An Opfer, Kriege, Schmerz und Leid erinnerten auch Militärpfarrer Marius Merkelbach und Luna Dejon, Schülerin der elften Klasse des Hofenfelsgymnasiums in ihren Ansprachen auf dem Ehrenfriedhof.

Die Bundeswehr konnte gestern in der Niederauerbach-Kaserne keine offizielle Veranstaltung anlässlich des Volkstrauertages durchführen. Grund sei, so hieß es, Personalnot in der Kaserne.

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