Areal mit Ex-City-Outlet, ZOB und Sinne-Eck Ein grauer Fleck soll neu erstrahlen

Zweibrücken · Ab 2024 soll das Areal mit Ex-City-Outlet, Sinne-Eck und Busbahnhof aufblühen. Der Stadtrat sagt unisono „Ja“ zu den Plänen – hat aber dennoch die eine oder andere kritische Anmerkung. Etwa zum geplanten Umzug des Kulturamtes.

 Freitagabend, kurz nach 18 Uhr: Die meisten Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen, die Bordsteine werden hochgeklappt. Ein gewisses Treiben herrscht noch am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) im Vordergrund, weil hier Fahrgäste ein- und aussteigen. Die Stadt will diesen Bereich der Innenstadt mit ZOB, Ex-City-Outlet (links am Bildrand) und Sinne-Eck (hinten rechts) deutlich aufwerten, ab 2024 soll hier neues Leben entstehen.

Freitagabend, kurz nach 18 Uhr: Die meisten Geschäfte in der Innenstadt haben geschlossen, die Bordsteine werden hochgeklappt. Ein gewisses Treiben herrscht noch am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) im Vordergrund, weil hier Fahrgäste ein- und aussteigen. Die Stadt will diesen Bereich der Innenstadt mit ZOB, Ex-City-Outlet (links am Bildrand) und Sinne-Eck (hinten rechts) deutlich aufwerten, ab 2024 soll hier neues Leben entstehen.

Foto: Mathias Schneck

„Ja, aber . . .“, sagte der Stadtrat in seiner Sondersitzung am Donnerstagabend zu den von Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) präsentierten Plänen für das Areal rund um Ex-City-Outlet, ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof) und Sinne-Eck.

Wie am Freitag berichtet, votierte der Stadtrat einstimmig dafür, die vom Bund in Aussicht gestellte Förderung zu beantragen. Die Stadt schätzt die Gesamtkosten auf 1,73 Millionen Euro, der Bund würde 1,56 Millionen Euro davon tragen, bei der Stadt verblieben rund 170 000 Euro.

Kern des Innenstadt-Entwicklungskonzeptes ist die Etablierung des früheren City-Outlets als Kultur- und Erlebnismittelpunkt. Stadt- und Jugendbibliothek sollen zusammengelegt werden und dorthin umziehen, ebenso das Kulturamt samt Kartenverkauf und Tourismus-Info, es sind Veranstaltungsräume geplant, Ecken, in denen Computerspiele und Hobby-Forschung im Bereich Naturwissenschaften und Technik möglich sind, Nischen für Graffiti-Kunst, 3D-Drucker sind angedacht, Tablet-Schulungen für Senioren, Kulturkurse und mehr. Der ZOB soll zum „Mobilitäts-Hub“ ausgebaut werden, einem Mobilitätsknotenpunkt womöglich mit digitalen Verkehrs-Infos, E-Scooter-Verleih und mehr; das Sinne-Eck könnte Räume bieten zum Leben und Arbeiten (Home-Office/Co-Working).

Ehrgeizige Pläne. Und eine attraktive Förderung. Folglich sagte der Rat „Ja“. Indes: Mancher Redner schob ein „Aber“ nach.

Norbert Pohlmann (Grüne) sagte, es handele sich bei den Planungen (Machbarkeitsstudie 2023, Umsetzung ab 2024) „um einen relativ langen Zeitraum“. Ob Zwischenergebnisse präsentiert würden und es dies Möglichkeit für die Räte gebe, in den Prozess einzugreifen?

Wosnitza sagte, der lange Zeitraum „hat auch mit dem Abrufen der Mittel zu tun“. Die Förderung erfolge in Tranchen, dies ziehe den Prozess in die Länge. Selbstverständlich werde der Rat immer die Möglichkeit haben, mit zu justieren.

Pascal Dahler (CDU) sagte, das City-Outlet sei ja vor nicht allzu langer Zeit umgebaut worden. Jetzt schon wieder ein Umbau? „Andere Gebäude hätten einen Umbau, eine Sanierung nötiger“, merkte er an.Er frage sich, wie die Aufsichtsdirektion ADD darüber befinden werde.

Stéphane Moulin (SPD) lobte, dass das Projekt „kein Schnellschuss“ wird. „Wir entwickeln das“, es könne also stets überlegt, verworfen und neu konzipiert werden. „Es handelt sich hier nicht um irgendein Projekt – es ist das Zentrum unserer Heimatstadt“, merkte er an.

Ingrid Kaiser (FDP) wunderte sich über, dass das Kulturamt – erst ins Max 1 umgezogen – jetzt schon wieder umziehen solle. Sie merkte kritisch an, dass das Max 1 nicht der Stadt gehöre, sondern in privaten Händen sei. Mit Blick auf die Pläne für das Sinne-Eck ergänzte sie: „Auch das Sinne-Eck gehört uns nicht.“ (siehe „Info“). Aber grundsätzlich sei das Projekt gut.

Harald Benoit (AfD) sagte, er sei in Ludwigshafen mit dabei gewesen; hier besuchten die Räte eine moderne Stadtbibliothek, die als Blaupause für das City-Outlet gilt. Das sei „eine Supersache“.

Auch Kurt Dettweiler (FWG) sagte Ja. „Eine Förderung von 1,7 Millionen Euro – das ist attraktiv. Unsere Innenstadt hat das nötig.“

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