Zweibrücken fest in Hand der Einkaufsbummler

Zweibrücken · Kaum noch ein freier Platz in den Lokalen, tolle Angebote und jede Menge Witz bei den Marktschreiern Wurst-Achim und Käse-Rudi auf dem Herzogplatz: Die zahlreichen Gäste des verkaufsoffenen Sonntags kamen gestern auf ihre Kosten.

 Großer Andrang herrschte gestern in der Innenstadt und auf der Grünen Wiese. Fotos: Norbert Rech

Großer Andrang herrschte gestern in der Innenstadt und auf der Grünen Wiese. Fotos: Norbert Rech

 Die Marktschreier legten sich ins Zeug, um das Publikum bei Laune zu halten.

Die Marktschreier legten sich ins Zeug, um das Publikum bei Laune zu halten.

 Die beiden Zweibrücker Flohmarkthändlerinnen Heike Wolf und Susanne Kiefel freuten sich über reges Kundeninteresse.

Die beiden Zweibrücker Flohmarkthändlerinnen Heike Wolf und Susanne Kiefel freuten sich über reges Kundeninteresse.

 MarioFacco

MarioFacco

An verkaufsoffenen Sonntagen purzeln in Zweibrücken in diesem Jahr die Rekorde. Der Flohmarkt, die Marktschreier und das schöne Wetter lockten gestern die Besucher einmal mehr in Scharen auch in die Zweibrücker Innenstadt. Profitierten in vergangenen Jahren eher die Style Outlets, der Baumarkt und Möbel Martin von der zusätzlichen Möglichkeit, die Läden zu öffnen, wird seit einigen Monaten auch ein regelrechter Besucheransturm in der Fußgängerzone verzeichnet.

Davon profitierten auch die Lokale, Cafés und Eisdielen, in denen kaum ein freier Platz zu ergattern war. Schon am frühen Nachmittag schoben sich Menschenmassen durch die Hauptstraße, wo Flohmarkthändler ihre Stände aufgebaut hatten und Musikanten für Unterhaltung sorgten.

Großes Lob zollte die Händlerin Heike Wolf der Entscheidung der Werbegemeinschaft, den Flohmarkt vom Schlossplatz in die Fußgängerzone zu verlegen: Die Kundenfrequenz spreche für sich.

Viele Gäste kamen auch nach Zweibrücken, um die Marktschreier auf dem Herzogplatz zu erleben. Mit dabei war auch Wurst-Achim, laut seinen Kollegen "das lauteste Wesen der Welt". Sein Sprechorgan hallte weit über das Gelände hinaus. Ihre Ware mit Witz und flotten Sprüchen an die Frau oder an den Mann brachten auch Aal-Axel, Nudel-Micha, Käse-Rudi und ein holländischer Blumenhändler. Ob aber Wurst-Achim im nächsten Jahr wieder in die Rosenstadt kommt, das steht noch in den Sternen. Er zeigte sich in einer ersten Bilanz eher unzufrieden.

Einen Ansturm verzeichneten einmal mehr die Style Outlets und Möbel Martin. Deren Parkplätze waren wie so oft bereits kurz nach 13 Uhr belegt. Besonders viel los war beim Globus-Baumarkt. Auch unzählige Franzosen und Saarländer nutzen den Sonntag, um hier in Ruhe einzukaufen. Die Besucher konnten gestern auch einen kostenlosen Pendelbus zwischen Style Outlets und Stadt nutzen. Außerdem fuhr Werner Euskirchen mit seiner Kutsche vom Hilgardcenter zum Schlossplatz. Herr Facco, die letzten drei verkaufsoffenen Sonntage waren erfolgreich. Liegt das große Interesse der Besucher nur am Umzug des Flohmarktes in die Fußgängerzone?

Mario Facco: Ich habe über die Verlegung nur Gutes gehört. Es herrschen ja schon stadtfestähnliche Verhältnisse. Dazu hat der Flohmarkt einen großen Teil beigetragen. Wenn ich mich an die vergangenen zehn Jahre erinnere, konnte man die Leute früher an solchen Tagen per Handschlag begrüßen. Das gute Wetter hat natürlich auch zu dem Ansturm beigetragen.

Ist das nicht ein Grund, an weiteren Sonntagen die Läden zu öffnen?

Facco: Nein - das wäre Quatsch. Die Händler müssen schließlich mitmachen. Diese für mehr als vier Sonntage zu begeistern, ist sehr schwierig. Es wird ja nicht mehr verkauft. Die Leute kommen in die Stadt, um zu flanieren und sich über das Angebot zu informieren.

Gibt es noch weitere Ideen, um das Angebot für die Gäste zu verbessern?

Facco: Natürlich gibt es diese Ideen. Wir machen ja schon sehr viel. Ich erinnere an die Autoaustellung, die wir zuletzt hatten. Doch das Ganze muss ja auch organisiert werden. Das bleibt leider an der Werbegemeinschaft und oft nur an einer einzigen Person hängen. Für die Umsetzung mancher Vorschläge fehlt uns einfach die Manpower.

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