Doch Probleme an Zweibrücker Kreuzung mit defekten Ampeln „Extrem gefährlich“ für Radler und nicht fitte Passanten

Zweibrücken · Zwar klagen Autofahrer – zumindest jetzt in den Ferien – noch nicht über Probleme an der Kreuzung an der Landstuhler-, Saarland- und Hofenfelsstraße. Doch andere Verkehrsteilnehmer trifft der Ampel-Ausfall hart.

Seit dem Ampel-Ausfall am 19. August sei „insbesondere für Personen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen die Querung zu den Stoßzeiten kaum möglich“, schreibt Lars Danzenbächer über die Einmündung der Landstuhler Straße (oben) in die Hofenfelsstraße (Bild von Saarlandstraße aus).

Seit dem Ampel-Ausfall am 19. August sei „insbesondere für Personen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen die Querung zu den Stoßzeiten kaum möglich“, schreibt Lars Danzenbächer über die Einmündung der Landstuhler Straße (oben) in die Hofenfelsstraße (Bild von Saarlandstraße aus).

Foto: Mathias Schneck

Nach dem womöglich noch wochenlangen Ausfall der Ampelanlage an einer der wichtigsten Zweibrücker Kreuzungen (Landstuhler-/Hofenfels-/Saarlandstraße) haben Stadtverwaltung, Polizei und Autofahrer zwar beruhigt festgestellt, dass Staus bislang ausbleiben (wir berichteten). Doch jetzt schlägt Lars Danzenbächer Alarm: Sowohl für Fahrradfahrende als auch für Behinderte und andere Menschen, die nicht schnell zu Fuß über die Straße laufen können, sei der Ampel-Ausfall sehr gefährlich.

„Ich betrachte diese unsägliche Situation dabei aus mehreren Blickwinkel, zum einen als direkter Anwohner und täglicher Nutzer dieser Kreuzung und aus dem Blickwinkel des Radverkehrs bzw. der Verkehrssicherheit“, schreibt Danzenbächer, der ehrenamtlich stellvertretender Radverkehrsbeauftragter der Stadt Zweibrücken ist und stellvertretender Vorsitzender des ADFC-Kreisverbands Südwestpfalz (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club).

Danzenbächer berichtet über seine Erfahrungen: „Als Anwohner der Landstuhler Straße passiere ich diese Kreuzung mindestens zweimal pro Tag mit dem Rad auf dem Weg zu meiner Arbeit und zurück. Dementsprechend ist mir die Situation bei defekter Ampel auch außerhalb der Ferien bestens bekannt. Aktuell haben wir Ferien und der Verkehr mag unauffällig den Bereich passieren. Sobald die Ferien jedoch vorbei sind, garantiere ich, dass es morgens  in der Zeit zwischen sieben und acht Uhr zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen wird. Zum einen werden mehr Pkw unterwegs sein, zum anderen werden deutlich mehr Busse den Bereich passieren. Als Radfahrer ist es dann extrem gefährlich von der Landstuhler Straße in die Saarlandstraße zu kommen. Ich steige dann in der Regel immer ab, ‚erzwinge‘ mir an der Ampel den Übergang und schiebe dann mein Rad auf die andere Seite. Die Querung in die entgegengesetzte Richtung ist genauso ,anspruchsvoll‘. Insbesondere für Personen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen ist die Querung zu den Stoßzeiten kaum möglich.“

Danzenbächer fordert deshalb: „Aus Sicht des ADFC und des stellvertretenden Radverkehrsbeauftragten der Stadt Zweibrücken sehe ich es als Pflicht der Stadt an, hier Verkehrssicherheit zu schaffen! Bei der Vielzahl der Baustellen, mit denen wir aktuell in Zweibrücken leben müssen, mehr denn je, zumal die Ausführung der Ausschilderungen auch sehr zu wünschen übrig lässt. Aber das ist ein anderes, längeres, Thema.“

Die Polizei hatte diese Woche auf Merkur-Anfrage bereits mitgeteilt, sie werde kontrollieren, ob es auch nach Ferienende, wenn wieder mehr Verkehr ist, zu größeren Verkehrsbeeinträchtigungen infolge der ausgefallenen Ampelanlage kommt und gegebenenfalls mit der Stadt Maßnahmen wie zum Beispiel eine andere Beschilderung ergreifen.

Danzenbächer kritisiert aber auch generell den Umgang der Stadt mit dieser und anderen Ampeln: „Es ist unerträglich, dass hier mal wieder voll auf Verschleiß gefahren wurde und nun die Firma Siemens vorgeschoben wird, wenn das Thema auf die Dauer des Ausfalls kommt. Die Technik war/ist veraltet und anfällig, das war jedem Verantwortlichen und Entscheider bekannt. Im letzten halben Jahr war die Ampel eigentlich nach jedem Starkregenereignis auf Störung. Dass die Lieferzeiten für Elektronikkomponenten aktuell länger sind als normal, sollte den technisch Verantwortlichen auch bekannt sein. Aber man verweist bei solchen Sachverhalten ja immer gerne auf unterschiedliche Verantwortlichkeiten.“ Die Stadt hatte auf Merkur-Anfrage erklärt, wegen der Lieferschwierigkeiten für das Steuergerät nicht mal einen ungefähren Zeitraum nennen zu können, wann die derzeit nur noch gelb blinkenden Ampeln an der Kreuzung wieder in Betrieb gehen können.

Danzenbächer schließt seinen Brief: „Ich fordere in dem besagten Kreuzungsbereich bis Schulbeginn die Einrichtung einer mobilen Ampelanlage wie aktuell im Stadtgebiet am ZOB (Busbahnhof, Anm. d. Red.) bei der Umleitung der Baustelle Alte Ixheimer Straße!!! An der Verkehrssicherheit darf nicht gespart werden!!!“

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