Mittlerweile zahlreiche Schnelltests beim DRK „Bei uns brennt die Hütte“

Zweibrücken · Nach dem anfänglich schleppenden Start hat das DRK in Sachen Schnelltests jetzt alle Hände voll zu tun.

 Im Testcontainer des DRK an der Rettungswache in Zweibrücken hat Sophia Schwabe den Schnelltest für den nächsten Besucher parat, Samuel Reinhardt im Hintergrund übernimmt die Dokumentation.

Im Testcontainer des DRK an der Rettungswache in Zweibrücken hat Sophia Schwabe den Schnelltest für den nächsten Besucher parat, Samuel Reinhardt im Hintergrund übernimmt die Dokumentation.

Foto: Mathias Schneck

Erst war es übersichtlich. „Aber jetzt ist es stramm.“ Dieses Zwischenfazit zieht Hans Prager, Chef des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz, auf Anfrage unserer Zeitung hinsichtlich der seit nunmehr zehn Tagen stattfindenden Schnelltests. 

Im Rahmen der Kampagne der Landesregierung „Testen für alle“ hatte das DRK in seinem Testcontainer an der Rettungswache in Zweibrücken am Montag vergangener Woche damit begonnen, allen interessierten Bürgern den Schnelltest anzubieten. Der Auftakt war übersichtlich. Das DRK rechnete mit mehreren hundert Bürgern, aber zum Startschuss waren es lediglich 68 (wir berichteten).

Doch nun gewinnt das „Testen für alle“ erheblich an Fahrt. „Mittlerweile sind es täglich rund 140 Schnelltests, die wir an unserem Testcontainer durchführen“, sagt der DRK-Chef. Damit es ist nicht getan. Jeden Tag kommen Schnelltests an insgesamt 17 Kindergärten in Zweibrücken und Zweibrücker Land hinzu, ob nun in der Rosenstadt, in Contwig oder in Bottenbach.

„In fast allen Kindergärten machen wir mittlerweile Abstriche“, sagt Prager. Der Plan sei, dies einmal wöchentlich zu tun. 

Das „Testen für alle“ soll dem Bürger auch Sicherheit zu geben – die er teilweise auch beruflich braucht, etwa, wenn er von oder nach Frankreich zur Arbeit pendelt, dann kann er sich seinen Schnelltest an der Rettungswache vornehmen lassen.

Auch in den Schulen wird das Thema Schnelltest forciert. Oberstudienrat Stefan Gurres, Lehrer an der Berufsschule in Zweibrücken, regte an, dass die Lehrkräfte sich darin schulen lassen könnten, an sich gegenseitig Abstriche vorzunehmen und auch bei den Schülern.

Gesagt, getan, mittlerweile wurden sowohl an der Berufsschule wie auch an den beiden Gymnasien Helmholtz und Hofenfels insgesamt 20 Pädagogen vom DRK geschult. „Die Lehrkräfte bekamen dafür eine Zertifizierung“, sagt Prager, es könne ja nicht einfach mal so ein Bürger abstreichen, dafür brauche es Fach- und Sachkunde. Die Lehrer bekamen vom DRK eine eigene Ausstattung ausgehändigt, ein Visier für das Gesicht und spezielle Ausrüstung wie Mundschutz oder Kittel.

Zu Pragers Freude haben sich zuletzt sechs Abiturienten beim DRK gemeldet: Sie würden gerne ehrenamtlich mithelfen. „Die jungen Leute haben uns spontan gefragt – und wir sind natürlich dankbar dafür“, erklärt der DRK’ler. Nun würden auch die Schüler dahingehend geschult, Abstriche durchführen zu können.

Der DRK-Chef schätzt, dass seine Helfer inzwischen pro Tag zwischen 200 und 250 Schnelltests durchführen. Bei der Hotline der Rotkreuzler klingt es permanent. „Wir haben die Hotline mit acht Helfern bestückt“, sagt Prager. Das ganze ist eine enorme logistische Herausforderung. „Bei uns brennt die Hütte“, sagt Prager denn auch. Er beruhigt aber zugleich: „Wir haben die Sache im Griff.“

Was sagt er eigentlich zu dem vorläufigen Impfstopp für AstraZeneca? „Ich finde es ein bisschen übertrieben“, sagt Prager. Das wirbele den Zeitplan durcheinander. Aber das sei nicht die Hauptsache. Prager sagt, dass gewisse Nebenwirkungen wie Schüttelfrost oder Fieber auch bei einer normalen Grippeimpfung vorkämen. „Der Körper wehrt sich ja“, sagt er zu der Antwort auf das Vakzin.

Bislang habe das DRK 3500 Menschen geimpft – und nur in zwei Fällen, in denen Prager selbst vor Ort war, sei es zu Reaktionen in Form von Kreislaufproblemen gekommen. Und diese hätten bei den Betroffenen aufgrund von Aufregung bereits vor der Impfung bestanden.

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