IG Metall verschärft die Gangart Am Dienstag ab neun Uhr Warnstreik bei Pallmann

Zweibrücken · Im Tarifstreit mit den Arbeitgebern in der Metall- und Elektroindustrie verschärft die IG Metall jetzt die Gangart. Wie die IG Metall Homburg-Saarpfalz, die auch für Zweibrücken zuständig ist, am Montag mitteilte, wurde beschlossen, „die Warnstreiks zu verstärken“.

 Am Dienstagmorgen, neun Uhr, startet der Warnstreik bei Pallmann, im Anschluss gibt es eine Kundgebung vor der Firmenpforte. Symbolfoto

Am Dienstagmorgen, neun Uhr, startet der Warnstreik bei Pallmann, im Anschluss gibt es eine Kundgebung vor der Firmenpforte. Symbolfoto

Foto: dpa/Andreas Arnold

Bis Ende der nächsten Woche seien für den Bereich der Geschäftsstelle 22 Warnstreiks geplant in denen 10 000 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen würden. „Nach dem Auftakt bei Hager Electro in Blieskastel folgt nun Pallmann“, teilen die Metaller mit. Der Warnstreik bei dem Zweibrücker Betrieb findet an diesem Dienstag, neun Uhr, statt. Es ist im aktuellen Tarifstreit bereits der zweite; der erste fand am 5. März statt (auch bei John Deere wurde an dem Tag gestreikt, wir berichteten).

Zusätzlich zum Warnstreik wird vor dem Haupteingang eine Kundgebung der IG Metall organisiert. Der Warnstreik bei Pallmann beginnt um neun Uhr, unmittelbar im Anschluss daran findet die Kundgebung statt.

Viktor Koslow, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Homburg-Saarpfalz übt harsche Kritik an den Unternehmern: „Das Verhalten der Arbeitgeberverbände und ihrer Mitgliedsunternehmen in der laufenden Tarifbewegung ist unverschämt und unverantwortlich. In vier Verhandlungsrunden gab es kein Entgegenkommen, keine konstruktiven Vorschläge und kein Angebot der Arbeitgeber.“ Dies sei den Beschäftigten gegenüber „respektlos“, ärgert sich der Gewerkschaftssekretär. „Die Beschäftigten arbeiten seit einem Jahr unter großen Belastungen und Opfern. Sie kombinieren Kinderbetreuung, Homeschooling und Home-Office oder arbeiten unter Corona-Restriktionen und Risiken in den Betrieben.“

Die allermeisten Betrieben stünden übrigens ausgezeichnet da – so auch Pallmann, stellt Koslow klar. „Bei Pallmann mussten die Beschäftigten keinen einzigen Tag kurzarbeiten, da die Auftragslage sehr gut ist. Seit Herbst brummt das Geschäft, die Beschäftigten mussten Mehrarbeit leisten.“

Hinzu komme, dass die Forderungen nach Perspektiven für Beschäftigte und Unternehmen für mehr Sicherheit für die Beschäftigten von den Arbeitgeberverbänden und ihren Mitgliedsunternehmen insgesamt zurückgewiesen würden. Nur mit einem Zukunftstarifvertrag und durch ergänzende und verlässliche Regelungen zur Beschäftigungssicherung sei die Bewältigung der Transformation möglich.

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