300 Teilnehmer bei Friedensdemo Ein starkes Zeichen der Solidarität
Zweibrücken · Rund 300 Bürger bekundeten am Dienstag auf dem Herzogplatz ihre Solidarität mit der Ukraine. Die Angst vor einer weiteren Eskalation war bei der Friedensdemo mit den Händen zu greifen.
Das Entsetzen ist auf dem Herzogplatz mit den Händen zu greifen. Zu unwirklich erscheinen die Bilder im Fernsehen. In der Ukraine herrscht Krieg. Auf Geheiß ihres Präsidenten Wladimir Putin sind russische Soldaten in das Nachbarland einmarschiert. Ein Vorgehen, das die ganze Welt erschüttert.
Auch in Zweibrücken treibt der Konflikt die Bürger auf die Straße. Vertreter der Zweibrücker Jugendorganisationen von Grünen, FDP, SPD und CDU haben zu einer Friedensdemo gebeten. Rund 300 Bürger sind dem Aufruf gefolgt.
Auf der Treppe vor dem Rathaus wenden sich mehrere Redner an die Versammelten. Gertrud Schanne-Raab als Vertreterin des Bündnisses Buntes Zweibrücken spricht als erstes. Sie sagt einen Satz, den an diesem Abend auch alle anderen sagen werden: „Ich bin entsetzt über das Verhalten von Putin!“ Sie sorgt sich um eine weitere Eskalation und hofft, dass alle Beteiligten „einen kühlen Kopf bewahren“.
Zweibrückens Beigeordnete Christina Rauch ist gleichfalls „erschüttert“, die Bilder im Fernsehen raubten einem den Atem. „Jetzt ist Krieg – und das mitten in Europa“, sagt sie betroffen. Viele Demonstranten heben daraufhin Transparente in die Höhe: Friedenstauben sind darauf zu sehen, die ukrainischen Landesfarben, manche machen auch ihrer Wut über Putin Luft.
Auch die Vertreter der Jugendorganisationen wenden sich an die Versammelten. Der Kreisvorsitzende der Grünen sagt, es dürfe in diesen Zeiten nicht vergessen werden, dass Bundeswehr und Polizei für die Sicherheit der Menschen einstünden, so sichere etwa die Polizei diese Demo. Beifall brandet auf.
Nach rund 45 Minuten ist die Demo beendet. Viele bleiben noch stehen und diskutieren über Krieg und Frieden. Stadtrat Norbert Pohlmann ist erfreut über die rege Teilnahme, das sei ein starkes Zeichen.
Alt-Oberbürgermeister Hans Otto Streuber ist nachdenklich, er sagt, er könne es nicht fassen, dass „ein aus der Zeit gefallener Despot“ anderen derart brutal seinen Willen aufzwingen wolle. Stadträtin Ingrid Kaiser hebt ihr Transparent in die Höhe: „Für Frieden in Europa.“
Graffiti-Künstler Peter Schaumburger besprüht derweil – auf überparteilichen Wunsch aus der Lokalpolitik, wie er sagt – die Poller mit Friedenstauben. Es sei Kalkfarbe. Die gehe schnell wieder ab. Die Farbe wird verblassen. Aber der Wunsch nach Frieden ist unauslöschlich.