Amazon-Ansiedlung: Ersatz-Habitat für Flussregenpfeifer wird noch teurer ZEF macht Gewinn und saniert marode Kanäle für Almhütte

Zweibrücken · Arbeiten für die Flussregenpfeifer an Amazon-Ausgleichsfläche werden noch teurer als geplant. Entlang L 700 ist das Schicksal von 300 Bäumen ungewiss.

 Auch sie liegt auf dem interkommunalen ZEF-Gebiet: Die Amazon-Baustelle (Anfang Juni) auf dem Ex-Steitzhof-Gelände.

Auch sie liegt auf dem interkommunalen ZEF-Gebiet: Die Amazon-Baustelle (Anfang Juni) auf dem Ex-Steitzhof-Gelände.

Foto: Lutz Fröhlich

Diskussions- und erläuterungslos hat die ZEF-Verbandsversammlung (Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken) den Haushalt 2022 beschlossen. Er sieht Erträge von gut 3,2 und Aufwendungen von knapp 2,3 Millionen Euro vor, damit beträgt der Jahresüberschuss 976 000 Euro. Das wird zwar weniger als 2021 (1,3 Mio.), aber mehr als in den in den aufgeführten Vorjahren seit 2017. Der ZEF investiert 2022 unter anderem in: Neuaufstellung Bebauungspläne Flugplatz-Süd und Outlet, Flächen-Entsiegelung, Verlängerung Greenwichstraße durch einen Wendehammer in Richtung Multimedia-Internet-Park, Ertüchtigung westlicher Mailänder Rings sowie Begutachtung (gegebenenfalls teils fällen und neu pflanzen) von 300 Bäumen entlang der L 700 sowie neue Leitplanken an der am künftigen Amazon-Logistikzentrum (Steitzhof) vorbeiführenden K 84.

Als naturschutzrechtlich Ausgleichsmaßnahme für die Amazon-Ansiedlung wird ein Ersatz-Lebensraum für Flussregenpfeifer südlich der Landebahn angelegt. Den schon im Februar für 57 000 Euro an Garten- und Landschaftsbau Michael Meier (Zweibrücken) vergebenen Auftrag hat der ZEF nun um 11 000 Euro erhöht. Grund: Bei den Bauarbeiten fielen erforderlich Maßnahmen auf, die im Auftrag fehlten (zum Beispiel Anlegen von fünf Wassermulden, 876 Tonnen Schüttgüter, Schotter und Kies). „Auf dem Gelände findet gerade das Monitoring statt, ob unser Freund auch gelandet ist“, berichtete ZEF-Vorsteher Marold Wosnitza (SPD).

(Wie alle Beschlüsse am Dienstag einstimmig) festgestellt wurden die Jahresabschlüsse 2020 für Abwasserbeseitigung (Gewinn 121 000 Euro) und Wasserversorgung (Verlust 1,7 Millionen Euro wegen Nachverrechnungen aus Vorjahren).

Eine Inspektionsbefahrung mit Kameras hatte gezeigt: Ein Betonkanal und ein Steinzeugkanalrohr an der Europa-Allee sind marode (Verformungen, Risse, Brüche und Wurzeleinwachsungen). Weil hier Ansiedlungen wie die „Almhütte Talblick“ (wir berichteten) geplant sind, sollen die Kanäle für geschätzt 167 000 Euro brutto saniert werden. Die ZEF-Versammlung vergab den Planungsauftrag für 26 000 Euro an das Planungsbüro Schweitzer (Saarbrücken).

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