Rätselraten bei Mietern und Interessenten Zukunft des EKH bleibt offen

Zweibrücken · Unter den Mietern und Interessenten herrscht Rätselraten. Heute LVIM-Mitgliederversammlung: Offenbar geht es um die Fusion mit den Diakonissen.

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Foto: dpa/Jens Büttner

Wenn heute die Mitglieder des Landesvereins für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) zur Sitzung zusammenkommen, dürfte die geplante Fusion mit den Diakonissen Speyer-Mannheim eine große Rolle spielen. Eine LVIM-Sprecherin erklärte auf Merkur-Anfrage, dass heute nach dem Treffen eine Pressemitteilung über den Stand des Fusionsprozesses informieren soll.

Die Aufsichtsgremien beider diakonischer Träger hatten im November 2016 die Weichen dafür gestellt, dass die Fusion Anfang 2018 besiegelt werden kann. Entstehen könnte dann ein Unternehmen, das rund 5700 Mitarbeiter beschäftigt und 115 000 Menschen jährlich betreut.

Keine Rolle sollen bei der heutigen Mitgliederversammlung indes das Jahresergebnis 2016 des LVIM und die Zukunft des Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken spielen. Die Sprecherin machte deutlich, dass es „keinen neuen Sachstand zur Vermietung/Verkauf des Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken [gibt]“, die Gespräche dauerten an.

Hört man sich auf den Klinikfluren um, drängt sich der Eindruck auf, dass der LVIM vor der Fusion mit den Diakonissen hinsichtlich des Gebäudes keine Nägel mit Köpfen mehr machen möchte. Gleichzeitig wird kolportiert, eine Berliner Verwertungsgesellschaft sei am veräußerbaren Inventar dran. Deren Beauftragte sollen auf Gegenstände im Klinikgebäude unlängst Markierungen angebracht haben.

Weiter Gewehr bei Fuß steht indes, offenbar neben anderen Interessenten, die bekannte Gruppe, die das Ex-Evangelische kaufen oder mieten will. Sie plant, etwa eine Facharzt- oder Augenklinik, sowie ein Schlaflabor oder Beauty-Angebote einzurichten. Eine Einigung mit dem LVIM hat sie allerdings seit Bekanntwerden ihrer Pläne im April dieses Jahres nicht erreicht. Der Gebäudeeigentümer LVIM schwieg sich zu Interessenten und Verhandlungen bisher immer aus. Projektkoordinator HNO-Arzt Dr. Michael Schedler schildert auf Merkur-Anfrage seinen Eindruck, dass der LVIM bisher nicht sehr stark an einer Umsetzung interessiert war. Auch wenn der Landesverein das Gebäude an einen Dritten verkaufen würde, wolle man in Kooperation mit diesem die Realisierung des Projekts angehen. Man habe „attraktive große Mieter“ und arbeite mit einem „profilierten Projektentwickler“ zusammen. Sollte das Ex-Evangelische als Standort ausscheiden, werde man das Projekt anderswo in Zweibrücken umsetzen, so Schedler.

Konkrete Informationen über die Zukunft des Klinikbaus liegen den Mietern offenbar nicht vor. Weder haben etwa Dr. Franz Walter, Chef der Radiologischen Praxis am Himmelsberg, noch Anna Arasmus vom LVIM etwas gehört. Arasmus, die eine physiotherapeutische Praxis im Klinikbau betreibt, will nach eigenen Angaben solange am Standort bleiben, wie möglich. Aber auch ein Umzug sei nicht ausgeschlossen, das Hilgard-Haus dabei eine Option.

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