Rund 70 Züchter und Reiter feierten „Züchten heißt, in Generationen denken!“

Zweibrücken · Der Pferdezuchtverein Zweibrücken und Umgebung feierte gerade sein 40-jähriges Jubiläum. Das waren spannnende Jahre, die es Wert waren, zurückzublicken.

 Der Pferdezuchtverein Zweibrücken und Umgebung ehrte seine Gründungsmitglieder – und seine starken Frauen.

Der Pferdezuchtverein Zweibrücken und Umgebung ehrte seine Gründungsmitglieder – und seine starken Frauen.

Foto: Cordula von Waldow

Der Pferdezuchtverein Zweibrücken und Umgebung spielt nicht nur eine bedeutende Rolle in der regionalen Pferdezucht. Der Verein lädt jedes Jahr zu den Zweibrücker Pferdetagen abwechselnd zu einer Stutenschau und einer Elitestutenschau ein, bei der sich besten Pferdedamen aus dem Zuchtgebiet präsentieren. Am Samstag feierte der 150 Mitglieder starke Verein anlässlich der diesjährigen Elitestutenschau im Landgestüt sein 40-jähriges Jubiläum. Rund 70 Züchter und Reiter erinnerten sich bei Crémant und Häppchen an bewegte Jahre.

Der Verein wurde 1978 von Pferdezüchtern, Reitern und Bediensteten des Landgestüts Zweibrücken gegründet. Als einer von sieben Zuchtvereinen im Zuchtgebiet Rheinland-Pfalz-Saar sollte er die Belange der Züchter aus Zweibrücken und Landkreis, Pirmasens und dem Landkreis Südwestpfalz sowie aus der Saarpfalz koordinieren und bei der Aufstellung der Hengste beraten. Außerdem veranstaltete der Verein eigene Zuchtstutenschauen und unterstützte die Veranstaltungen im Landgestüt.

„Züchten heißt, in Generationen denken!“ Unter diesem Motto präsentierten sich dabei regelmäßig ganze Stutenfamilien. Bei der Stutenschau 1980 standen insgesamt 179 Zuchtstuten im Programmheft, 107 Ponys und 72 Warmblutpferde. Gut besuchte Lehrfahren führten in nahezu alle deutschen Landgestüte und zu bedeutenden Sportveranstaltungen. Höhepunkt war ein Vielseitigkeitsturnier in England mit mehr als 120 000 Zuschauern. Außerdem organisiert der Verein Fachvorträge und bietet im Winter Reitlehrgänge für Nachwuchspferde an.

„40 Jahre sind eine lange Zeit und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Verein so lange besteht“, dankte der Vorsitzende, Achim Bauer vom Scharrhof bei Gerhardsbrunn, den aktiven Mitgliedern. „Wir hoffen, dass noch viele Jahre dazu kommen!“ sagte er unter großem Applaus. Immerhin noch zwölf von damals 32 Gründungsmitgliedern gehören nach wie vor dem Verein an und wurden mit der Ehrennadel geehrt. Auch, wenn die Zahl der Stuten sowie die Aktivitäten heute einen kleinen Rahmen hätten, sei eines im Laufe der Zeit immer gleich geblieben: Der Zusammenhalt untereinander und die gegenseitige Unterstützung, auch wenn es mal unterschiedliche Meinungen gab.

Er erinnerte an besonders erfolgreiche Pferde und Reiter aus dem Verein, die Landes- und Süddeutsche Champions waren und sich für das Bundes-Championat qualifizierten. Mit dem Käshofener Karsten Schäfer, ehemals erfolgreicher EM-Teilnehmer der Jungen Reiter, der mehrfachen Saarlandmeisterin Vielseitgkeit, Birgit Hohlweg, oder Gabriele Ehrmantraut mit Dressurpferden bis zur schweren Klassen hätten talentierte Reiter selbst gezogene und ausgebildete Zweibrücker Pferde besonders erfolgreich vorgestellt. Der Pferdezuchtverein Zweibrücken sei mit seinen Helfern der Jungzüchter sowie der Gastronomie für den Landesverband eine große Stütze bei Hengstparaden, Auktionen und Körungen gewesen“, dankte dessen Vorsitzender, Karl-Heinz Bange den Mitgliedern.

Er zeichnete den langjährigen Vereinsvorsitzenden und Mitglied im Vorstand des Landesverbands, Wilfried Schunck aus Weselberg, mit der Goldenen Ehrennadel des Landesverbands aus. Der ehemalige Gestütsleiter, Hans-Dieter Nebe, nutzte die Gelegenheit, um zurückzublicken und „die Vergangenheit als wichtigen Berater zu würdigen, um „Bewährtes zu erhalten. Davon sollten wir uns nicht abbringen lassen!“, mahnte er und erinnerte an den Plan von 1979, im Landgestüt Zweibrücken ein Reiterzentrum für die Ausbildung von Reitern und Pferden sowie deren Vermarktung einzurichten.

Stark gemacht habe den Verein seine Offenheit für andere Rassen und Vereine sowie seine Geselligkeit. „Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“, blickte er auf die Ausbildung der Jungzüchter.

Bernd Eisenmenger, Vorsitzender des Bezirksverbands der Pferdezüchter, lobte das langjährige Engagement im Bewirtungszelt, das „man besser gar nicht machen könne“. Mit Blick auf die kontroversen Verbandsdiskussion über die beiden Standorte Standenbühl und das Landgestüt in Zweibrücken mahnte er: „Wenn wir es nicht schaffen, alle an einem Strang zu ziehen, wird es der Verband nicht schaffen!“ Wilfried Schunck ergänzte: „Lieber ein Ende mit Schrecken. Wir haben auch in Zweibrücken schöne Büros für den Landesverband.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort