Zu zweit in der Vorlesung

Zweibrücken · Mit Hunderten anderen zusammen in der Vorlesung sitzen? Ätzend! Wer es kuschelig mag, schreibt sich an Deutschlands kleinsten Unis ein. Das Fächerangebot ist allerdings begrenzt.

In der Einführungsveranstaltung auf den Stufen sitzen, weil kein Stuhl mehr frei ist? Wer an Deutschlands kleinsten Hochschulen studiert, kennt solche Probleme nur vom Hörensagen. Mancher Winzling zählt nicht mehr als ein paar Dutzend Studenten . Wer sich ein sehr intimes Studium wünscht, schreibt sich am besten an diesen Unis ein:

- Hochschule für Kirchenmusik Herford: Mit voraussichtlich weniger als zehn Neuanfängern im Wintersemester 2015/2016 ist die Hochschule für Kirchenmusik Herford überschaubar.

- Wilhelm Löhe Hochschule (WLH) Fürth: "Wir sind hier gut behütet", sagt Studentin Laura Höfler (22) über die private WLH Fürth. Ihr Studiengang heißt Management im Gesundheits- und Sozialmarkt. Später soll sie in Krankenhäusern oder -kassen oder bei Medizintechnikunternehmen arbeiten können. Während der WM, als die Kurse nicht so gut besucht waren, saßen sie in der Vorlesung manchmal zu fünft. "Es ist wie eine Schulklasse, man kann mitarbeiten. Nur verstecken kann man sich halt wenig."

Im Wintersemester gibt es an der WLH wohl 30 Neuanfänger, schätzt Kanzlerin Sabine König. Studenten bewegen sich in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheitswissenschaften und Ethik. Das Studium kostet pro Monat 400 Euro. - Sich zu verstecken, ist an der Lutherischen Theologischen Hochschule (LTHW) in Oberursel ebenfalls unmöglich. "Spätestens nach dem ersten Semester kenne ich jeden Studenten mit Namen", sagt Rektor Prof. Gilberto da Silva. Die Hochschule bietet mit Evangelischer Theologie einen einzigen Studiengang an. Das Erste Theologische Examen ist Voraussetzung für eine Dienststelle in der Kirche - etwa als Pfarrer.

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