Ziel bleibt die Bahnausschreibung

Zweibrücken. Dieter Franck vom Arbeitskreis Schienenverkehr ist verhalten optimistisch. "Es ist etwas Bewegung in die Verlängerung der S-Bahn nach Zweibrücken gekommen", kommentiert Franck die Äußerungen der saarländischen Umweltministerin Simone Peter in Niederwürzbach (wir berichteten)

 Noch fährt zwischen Zweibrücken und Homburg kein Zug. Aber in Zukunft? Foto: pma

Noch fährt zwischen Zweibrücken und Homburg kein Zug. Aber in Zukunft? Foto: pma

Zweibrücken. Dieter Franck vom Arbeitskreis Schienenverkehr ist verhalten optimistisch. "Es ist etwas Bewegung in die Verlängerung der S-Bahn nach Zweibrücken gekommen", kommentiert Franck die Äußerungen der saarländischen Umweltministerin Simone Peter in Niederwürzbach (wir berichteten). Es sei begrüßenswert, dass die saarländische Seite nicht mehr "stur" auf ihrem Standpunkt beharre. "Aber es fehlt noch etwas. Erforderlich ist die Aufnahme Zweibrückens in die Ausschreibung für das S-Bahn-Netz des VRN."Denn nur durch eine Ausschreibung erhalte man ein "belastbares Ergebnis" über die Betreiberkosten für die Strecke nach Zweibrücken. Die von Simone Peter vorgeschlagene Voruntersuchung brächte ein "weniger objektives" Ergebnis, vermutet Franck. Zudem sei die Ausschreibung kostenlos und die Voruntersuchung koste Geld.

Nach den Äußerungen der Ministerin haben sich das Saarland und Rheinland-Pfalz bei den Investitionskosten für die Verlängerung der S-Bahn nach Zweibrücken nahezu geeinigt. Als Problem bleiben noch die Betriebskosten. Dabei geht Simone Peter von einer Million Euro aus. Eine Zahl, die Peter Schehl vom Arbeitskreis als "viel zu hoch" einschätzt. Schehl geht von rund 533 000 Euro im Jahr aus.

Die Betriebskosten setzen sich aus den Nutzungsgebühren für Station und Trasse der DB sowie den Betreiberkosten zusammen. Während die Nutzungsgebühren der Bahn nach den zugänglichen Zahlen berechnet werden können (rund 270 000 Euro), seien die Betriebskosten "nur mit größeren Unsicherheiten abschätzbar", sagt Schehl. Er beruft sich bei den geschätzten 263 000 Euro auf Nachfrage bei potenziellen Betreibern. Ein Grund für die günstigeren Zahlen sei die Haltezeit der S-Bahn von 45 Minuten in Homburg. Deshalb wird beim Fahrbetrieb kein zusätzlicher Wagen benötigt.

Von den so errechneten Betriebskosten von 533 000 Euro zieht Schehl die Ticketpreise ab. Dabei geht er von 350 Passagieren pro Tag auf der Strecke aus. Dabei würde sich ein Jahresfehlbedarf von knapp über 200 000 Euro ergeben. Bei 585 Passagieren wäre die S-Bahn kostendeckend. Schehl: "Belastbare Ergebnisse bringt nur die Ausschreibung", schließt sich Schehl der Aussage Francks an. sf

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