Zeichnungen von Peter Hilzensauer bei der Miserior-Wanderausstellung Menschen mit roten Nasen als Markenzeichen

Zweibrücken · Rote Nasen sind das Markenzeichen von Peter Hilzensauer. Die hat er auch den Figuren in seinen Werken für die aktuelle Karikaturen-Ausstellung in Zweibrücken gemalt.

 Ausgestellt sind die Karikaturen von Peter Hilzensauer in den Fenstern am aktuell geöffneten Hintereingang des Zweibrücker Restaurants „Zum Storchennest“.

Ausgestellt sind die Karikaturen von Peter Hilzensauer in den Fenstern am aktuell geöffneten Hintereingang des Zweibrücker Restaurants „Zum Storchennest“.

Foto: Elisabeth Heil

Einer der drei regionalen Künstler, die sich an der Miserior-Wanderausstellung „Glänzende Aussichten“ beteiligen, die aktuell in den Fenstern der Zweibrücker Geschäfte und Leerstände in der Innenstadt zu bewundern ist, ist „Karikaturenpeter“ – Peter Hilzensauer. Der 73-jährige ehemalige Landarzt aus Kirrberg hat sich seit seiner Pensionierung vor rund 14 Jahren einen Ruf als Künstler erworben.

Angefangen mit der Malerei hat er bereits viel früher. Vor rund 40 Jahren, als seine Tochter noch ein Kind war, erwarb er eine Staffelei und kaufte Ölfarbe, um die Kleine kreativ zu fördern. Die allerdings fand überhaupt keinen Gefallen an diesem Hobby. Stattdessen griff der Mediziner in seiner Freizeit gelegentlich selbst einmal zu den beschichteten Holzfaserplatten, die er als Leinwand-Ersatz besorgt hatte, und begann, mit Kohle oder Farben zu experimentieren. Er stellte sich zum Beispiel in Homburg auf den Markt und malte den Markplatz ab. Oder die Homburger Kirche von einem Bild.

„Mein Traum war immer, Portraits zu malen“, erinnert er sich. Doch bei einem entsprechenden Seminar bei der Sommerakademie in Blieskastel stellte er fest: „Das ist das Schwierigste überhaupt und es kostet viel Zeit, um das zu lernen.“ Stattdessen begeisterte ihn die Körper-Darstellung von Personen. Zu seinem persönlichen „Durchbruch“ trug das Seminar „Getanztes Zeichnen“ bei, bei dem Balletttänzerinnen auf der Bühne mitten in der Bewegung „einfroren“ und schnell gezeichnet werden mussten. „Das hat mir viel gebracht.“

Schnelligkeit ist bei Peter Hilzensauer keine Hexerei. An manchen Tagen setzt er gleich mehrere Inspirationen, die er über ansprechende Sinnsprüche und aus dem täglichen Leben greift, in Zeichnungen um. „Um eine Karikatur vorzuzeichnen, brauche ich rund eine halbe Stunde“, lächelt der Künstler. An einem anderen Tag wird feingezeichnet und koloriert. Der Rentner erzählt: „Bei meiner Ausstellung im Homburger Saalbau habe ich für die Besucher nach ihren Wünschen gemalt.“ Beliebt sind personalisierte Bilder, etwa zu Hobbies, als Geburts-, Jubiläums- oder Weihnachtsgeschenk.

Bekanntheit erlangte der zeichnende Mediziner über Ausstellungen in der weiten Region, wie etwa in der Blieskasteler Orangerie, Dillingen oder Ramstein und über das Internet. Bei schönem Wetter setzt er sich nach wie vor auf den Homburger Marktplatz und zeichnet. Eine kleine Auswahl seiner nach eigener Schätzung mindestens zwei- bis dreitausend fertigen Bildern in DIN A4 habe er stets dabei, „falls jemandem etwas gefällt und er es mitnehmen möchte“. Eines seiner flächenmäßig größten Werke ist eine Tuschezeichnung auf Packpapier von einem Meter Breite und sechs oder sieben Meter Länge. Insgesamt besitzt er mindestens 500 Packpapierzeichnungen von 60x70 Zentimetern Größe.

Das unverkennbare Markenzeichen von Peter Hilzensauer sind Menschen mit roten Nasen. Er sagt: „Das hat sich so ergeben und hat einen großen Wiedererkennungswert.“ Nach seinem Erfolg bei der letzten Künstler-Ausstellung in Zweibrücken, beteiligt er sich gerne auch an dieser, zumal er dort in bester Gesellschaft selbst international renommierter Kollegen ist. Fünf Gesellschafts-Themen hat er sich ausgewählt. So etwa einen großen, dicken Golfspieler, dem der kleine vor ihm auf seine Frage: „Spielen Sie auch Golf?“ antwortet, „nur Mini-Golf“. Oder eine körperlich dominante Frau, die ihrem deutlich schmächtigeren, männlichen Gegenüber erklärt: „Partnersuche im Internet finde ich doof! Ich habe meinen ersten Mann beim Poker gewonnen.“

Ausgestellt sind die Karikaturen in den Fenstern am aktuell geöffneten Hintereingang des Restaurants „Zum Storchennest“. Da das Inhaber-Ehepaar Krück ein Fan von Karikaturen-Peter ist, sind Exemplare aus ihrem persönlichen Fundus im Innenraum zu sehen, wenn jemand Essen abholt.

 Peter Hilzensauer bei der Arbeit in seinem Atelier.

Peter Hilzensauer bei der Arbeit in seinem Atelier.

Foto: Elisabeth Heil
 Da das Inhaber-Ehepaar Krück ein Fan von Karikaturen-Peter ist, sind einige seiner Werke im Innenraum zu sehen, wenn jemand Essen abholt.

Da das Inhaber-Ehepaar Krück ein Fan von Karikaturen-Peter ist, sind einige seiner Werke im Innenraum zu sehen, wenn jemand Essen abholt.

Foto: Elisabeth Heil

Noch bis 22. März ist die Wander-Karikaturen-Ausstellung „Glänzende Aussichten“ von Miserior mit rund 140 Werken in den Schaufenstern der Innenstadt zu bewundern.

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