Zehn-Millionen-Investition geplatzt: Kein Solarpark an A 8

Zweibrücken · Die Pläne für einen neun Hektar großen Solarpark an der Autobahn 8 bei Zweibrücken sind ad acta gelegt. Das hat gestern der gescheiterte Investor, die WVE (Westpfälzische Ver- und Entsorgungs-GmbH), auf Merkur-Anfrage bestätigt.

Die Tochterfirma der Stadtwerke Kaiserslautern wollte in den Bau des Zehn-Megawatt-Solarparks neun bis zehn Millionen Euro investieren. Die Zweibrücker Stadtwerke sollten später als Mit-Betreiber beteiligt werden.

Aus all dem wird aber nun nichts. Denn die benötigten Grundstück entlang der A 8 gehören einem Landwirt - mit dem die Verhandlungen gescheitert sind, wie Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) am Mittwochabend im Stadtrat berichtete: "Wir haben versucht, mit der Familie zu reden, aber letztlich erfolglos." Auch Verhandlungen mit dem Eigentümer einer benachbarten anderen Fläche hätten nicht zum gewünschten Ergebnis geführt, obwohl die Herzog-Wolfgang-Stiftung dem Landwirt Ersatzflächen angeboten habe. Pirmann bedauerte das Scheitern des Solarparks, äußerte aber auch Verständnis für den Eigentümer: "Das Angebot der WVE lag unter dem, was der Landwirt als EU-Prämie bekommt, dazu kommen noch seine Ernte-Erträge."

WVE-Solarexperte Kurt Schwan machte gestern deutlich, dass er das Projekt aufgegeben hat: "Ich gehe nicht davon aus, dass sich etwas ändert, wenn wir noch einmal darüber reden." Die WVW müsse das Nein des Eigentümers akzeptieren. Schwan betonte aber: "Der Solarpark wäre auch für ihn vorteilhaft gewesen." Der Landwirt hätte durch eine Überlassung seines Geländes mehr Geld gehabt als durch die EU-Prämie, betonte Schwan auf Nachfrage. Ausdrücklich würdigte er die positive Rolle der Herzog-Wolfgang-Stiftung, die sich "sehr eingebracht" habe und auch versucht habe, dem Landwirt "die Vorteile für ihn deutlich zu machen". Schwan bedauert: "Es ist schade, dass eine Millionen-Investition durch so eine Situation nicht möglich ist."

Einen Alternativ-Standort bei Zweibrücken gebe es nicht, verwies Schwan darauf, dass solche Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen nur in 110 Meter breiten Streifen entlang von Bundesverkehrswegen möglich sind.

Im Stadtrat hatte Dirk Schneider (SPD) das interkommunale Ex-Steitzhof-Gelände ins Gespräch gebracht. Oberbürgermeister Pirmann schloss dies aus: "Das wäre kontraproduktiv. Wir sind im Moment mit Zweibrücken-Land dabei die Erschließung vorzunehmen; sonst können wir Investoren Flächen über 5000 Quadratmeter nicht mehr anbieten."

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