NABU Insektensommer Zählen, was zählt! Insektensommer 2020

Zweibrücken · Beim bundesweiten Insektensommer, einer Mitmach-Aktion für Jung und Alt des Naturschutzbundes NABU, werden eine Stunde lang ausgwählte Sechsbeiner beobachtet und gezählt. Jährlich finden je Sommer zwei Beobachtungszeiträume statt, der zweite vom 31. Juli bis 9. August.

 Insektenzählung mit der Lupe.

Insektenzählung mit der Lupe.

Foto: Michael Sieber-Bilderwerkstatt21/Michael Sieber

(cms) Auch 2020 findet wieder der Insektensommer statt. nach der ersten Zählung Anfang Juni steht nun vom 31. Juli bis 9. August die zweite bevor. Bei der bundesweiten Meldeaktion werden die kleinen Krabbler gezählt und so Daten für die Artenvielfalt gesammelt. Mit der Aktion will der NABU auf die Bedeutung von Insekten aufmerksam machen, die stark gefährdet sind. „Von der Ameise bis zum Zitronenfalter, Insekten sind systemrelevant“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Er freut sich, dass viele Menschen das offenbar erkannt und sich bei der ersten Zählung beteiligt haben.

In Deutschland leben rund 33 000 Insektenarten. Entdecken auch Sie die bunte Vielfalt auf sechs Beinen und machen sie mit bei der zweiten Insektenzählung.

Und so funktioniert es:

Suchen Sie sich einen schönen Platz, von dem Sie einen guten Blick in die Natur oder Garten haben. Denn wir rücken diesen Sommer die Insekten in den Fokus. Zählen Sie mit Mark Benecke die kleinen Krabbler und sammeln Sie Daten für die Artenvielfalt. Jedes Insekt zählt! Für den Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke ist das eine wichtige Aktion, denn die Welt der Insekten sei die echte Welt auf unserer Erde, sagt er und fügt hinzu: „Wir leben auf dem Planeten der Gliedertiere.“ Deshalb ist er auch das Gesicht der Aktion „Insektensommer“.

Es gibt mehr als eine Million verschiedener Insektenarten und sie summen und brummen auf der ganzen Welt. Mit ihrer Vielfalt ohne Grenzen sind die kleinen Krabbler faszinierend und auch sehr wichtig für die Umwelt. Insekten sind für das Gleichgewicht aller Ökosysteme unentbehrlich. Doch in den letzten Jahren gehen ihre Bestände dramatisch zurück.
Mit der Mitmachaktion will der NABU erstmals die kleinen, fleißigen Helfer unserer Ökosysteme näher in den Fokus rücken. Der „Insektensommer“ ist eine bundesweite Aktion, um eine kontinuierliche Erfassung der Insekten zu etablieren. Die Meldeaktion ist die erste Zählung dieser Art. Sie können helfen Daten zur Artenvielfalt und der Häufigkeit der Insekten zu sammeln. Jedes Insekt zählt!

Richtig zählen: So geht’s!

Der optimale Tag, um viele Insekten zu sehen, ist ein sonniger, warmer, trockener und windstiller Tag. Notieren Sie alle Insekten, die Sie innerhalb einer Stunde an Ihrem Beobachtungsplatz entdecken können – schauen Sie ruhig einmal in die Blumentöpfe, an Bäumen oder unter Steinen nach. Insekten leben und lieben ihren Mikrokosmos, auch wenn Fluginsekten weite Strecken zurücklegen können.
Zählen Sie bei mobilen Arten wie Schmetterlingen oder Hummeln von jeder Art die größte gleichzeitig anwesende Zahl von Tieren, die Sie beobachtet haben und nicht die Summe der Einzelbeobachtungen im Laufe der Stunde, so vermeiden Sie Doppelzählungen. Wenn am Anfang der Beobachtungszeit ein Kohlweißling vorbeifliegt und eine halbe Stunde später noch einmal einer, könnte es beide Male der selbe sein. Gemeldet wird in diesem Fall also nur ein Kohlweißling.
Die Beobachtungen werden als sogenannte Punktmeldungen erfasst. Es sollen also nicht die Insekten eines größeren Gebietes zusammengefasst werden, sondern nur die von einem eng begrenzten Beobachtungsort. Diesen Ort hat der NABU als Umkreis von höchstens zehn Metern festgelegt – das sind immerhin gut 300 Quadratmeter und damit genügend Raum für viele interessante Insektenfunde. Wer Lust und Zeit hat, kann an mehreren Orten beobachten, muss dann aber jedes Mal eine separate Meldung abgeben.

Welche Orte kommen als Beobachtungspunkte in Frage?

Ob Vorgarten oder Almwiese, Moor oder Wegrand: Anders als bei der „Stunde der Gartenvögel“ darf beim Insektensommer nicht nur im Siedlungsraum, sondern überall beobachtet werden. Der NABU will auch herausfinden, in welchen Lebensräumen sich welche Arten besonders wohlfühlen. Im Meldeformular wird dem jeweiligen Beobachtungsort daher ein Lebensraumtyp wie Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach/Fluss zugeordnet.

Welche Insekten kann ich melden?

Grundsätzlich soll und kann jedes gesehene und erkannte Insekt gemeldet werden. Die Insektenwelt ist allerdings enorm vielfältig. Es gibt daher pro Meldezeitraum acht „Kernarten“, nach denen die Teilnehmer möglichst auf jeden Fall schauen sollten. Diese Arten kommen (noch) häufig vor und sind vergleichsweise leicht zu erkennen. Im Juni sind es Tagpfauenauge, Admiral, Asiatischer Marienkäfer, Hainschwebfliege, Steinhummel, Lederwanze, Blutzikade und Gemeine Florfliege, im August sind es Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaiklibelle und Grünes Heupferd.

NABU-Tipps für den

Insekten-Dschungel

Nehmen Sie ruhig eine Lupe zur Hand und gehen Sie auf Erkundungstour, so sind die kleinen Krabbeltiere einfacher zu entdecken. Ein kleiner Tipp: Auch Becherlupen sind gut geeignet. Wichtig ist nur, dass Sie nach der Bestimmung die Insekten wieder unversehrt in die Freiheit entlassen – bitte an dem Ort, wo Sie das Tier auch gefunden haben.

Teilnahme: Sie können ausschließlich online oder mit der kostenlosen NABU-App „Insektenwelt“ Ihre beobachteten Insekten melden. Das Meldeformular finden Sie im Internet unter www.rlp.nabu.de

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