Wunderwaffe aus dem Amazonas

Puh, ganz schön lange, so eine Weltmeisterschaft, finden Sie nicht auch? Ich hab ja hier in Rio wenigstens noch den Vorteil, dass ich Spiele wie Deutschland–Algerien nicht auch noch mitten in der Nacht schauen muss. Was ist ihre Geheimwaffe gegen das Einschlafen vorm Fernseher? Wobei, wem gegen Algerien die Augen zugefallen sind, dem ist wahrscheinlich auch nur noch schwer zu helfen.

Gerade schaue ich mir Argentinien gegen die Schweiz an. Das vierte Spiel im Achtelfinale, das in eine Verlängerung geht. Und ich muss ja noch nicht mal dem Ball, sondern nur meinem Sohn hinterherrennen. Langsam mach ich mir Sorgen um die Kondition. Um unsere, wie auch um die unserer Jungs. Durchhalten heißt die Devise.

Für den nötigen Kick zwischendurch haben wir hier übrigens eine Wunderwaffe, zu deren Bekanntheitsgrad unter anderem Madonna beigetragen haben soll. Nein, nicht Maradona. Wie dem auch sei, Hauptsache es schmeckt, macht fit und ist auch noch gesund. Açaí (ausgesprochen Assa-ii), heißt die Beere aus dem Amazonas , die uns vor der Zuschauerträgheit und unsere Mannschaft vorm frühzeitigen Kräfteverlust bewahren kann. Der Beere werden viele gute Eigenschaften nachgesagt. Sie soll das Cholesterin senken und bei Schlafproblemen helfen, den Stoffwechsel anregen und dem natürlichen Alterungsprozess entgegenwirken, außerdem die Potenz steigern. Bei Ausdauersportlern, besonders den Surfern hier, ist die Frucht sehr beliebt, wegen ihres hohen Ballaststoffanteils. Nach einem anstrengenden Training oder Spiel führt eine Portion dem Körper wieder die ausgeschwitzten Mineralien zu. Açaí ist auch ein prima Frühstück und kann zum Beispiel mit Banane und Müsli vermischt werden.

Habe ich Ihnen den Mund wässerig gemacht und Sie fragen sich, wo Sie diese Köstlichkeit jetzt so schnell herbekommen? In Deutschland ist die Beere so viel ich weiß nur als Kapsel oder vielleicht noch als Saft zu bekommen - aber nicht in dieser herrlich kühlen Sorbetform, wie das hier in Rio an jedem Saftstand der Fall ist. Sie können sich aber schon mal eine Notiz für den nächsten Brasilien-Urlaub machen, der nach dieser Weltmeisterschaft ja vielleicht irgendwann mal auf dem Programm steht. Und, eins verspreche ich: Sollte ich jemals wieder nach Deutschland zurückwandern, werde ich in Zweibrücken eine Saftbar aufmachen. Den ersten Açaí hat jeder frei.

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