Wo kommt die Dynamik her?

Zweibrücken. Nur Wolfsburg ist dynamischer als Zweibrücken: Das hat die am Montag veröffentlichte Studie des Schweizer Instituts Prognos ergeben (wir berichteten). Alle übrigen 410 Städte und Kreise in Deutschland stehen schlechter da, etwa gemessen an Bevölkerungsentwicklung oder Veränderungen bei Arbeitsplatzdichte oder Gründungsintensität

Zweibrücken. Nur Wolfsburg ist dynamischer als Zweibrücken: Das hat die am Montag veröffentlichte Studie des Schweizer Instituts Prognos ergeben (wir berichteten). Alle übrigen 410 Städte und Kreise in Deutschland stehen schlechter da, etwa gemessen an Bevölkerungsentwicklung oder Veränderungen bei Arbeitsplatzdichte oder Gründungsintensität. "Das ist ein gewaltiger Schritt nach vorne", freut sich Fritz Presl, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Vor allem das Flugplatzgelände mit den Style Outlets und die weltweit innovativen Zweibrücker Großbetriebe hätten ihren Anteil am Aufwärtstrend, der auch wesentlich durch die Konversions-Millionen vom Land in den neunziger Jahren in Gang gesetzt worden sei. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Eckhart Schiller hat vom großen Boom in Zweibrücken hingegen noch nichts gespürt. Schiller: "Ich freue mich über das Ergebnis, weiß aber nicht, ob die Bevölkerung das so wahrnimmt. Ich kann mir auch nicht erklären, wie der plötzliche Sprung von 2007 bis jetzt passiert sein soll. Nur an den Style Outlets kann es ja kaum liegen." Wenn man wie dieses Jahr fünf Millionen Euro weniger an Gewerbesteuern einneme, müsse man hinterfragen, wie da gleichzeitig die Wirtschaft derart boomen könne.Schnelle Genehmigungen Oberbürgermeister Helmut Reichling hingegen sieht sich durch die Studie bestätigt, preist über seinen Stadtsprecher Heinz Braun die "hohe Leistungskraft" der Zweibrücker Unternehmen. Um den Aufschwung zu erhalte, müsse die Stadt auch weiterhin ihre Firmen stärken und dafür sorgen, dass sich neue ansiedeln. "Die Rahmenbedingungen mit Flughafen und Autobahn stimmen, in den vergangenen Jahren haben wir auch die Genehmigungsverfahren für Firmen immer sehr gut und sehr schnell bearbeitet", sagt Braun.Dennoch, und das sagt Peter Kaiser, der zuständige Projektleiter für den Zukunftsatlas bei Prognos, auch klipp und klar: "Auch wenn 48,2 Prozent aller Zweibrücker Beschäftigten in den sieben Zukunftsfeldern arbeiten, liegt der Schwerpunkt sehr deutlich beim Maschinenbau." Gäbe es dort eine Negativentwicklung, träfe das Zweibrücken stark. Dazu berge der Bevölkerungsrückgang Gefahrenpotenzial. Kaiser: "Städte wie Zweibrücken, die von einem niedrigeren Niveau kommen, müssen langfristig eine hohe Dynamik aufweisen, damit sie zu starken Städten wie Köln aufschließen."

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