„Wir wollen den Asbest hier nicht haben“

Mörsbach · Deponieerweiterung ja – doch die Sicherheitsbedenken im Ortsbeirat Mörsbach bleiben. Mehrheitlich werden verstärkte Kontrollen angeregt. UBZ und Stadt sollen sich dafür starkmachen.

Nutzungsordnung und die Genehmigung zur Erweiterung der Deponie im Rechenbachtal wurden im umfangreichen Sitzungsprogramm des Mörsbacher Ortsbeirates zu beherrschenden Themen, neben der Frage, wann es endlich mit dem Umbau des Dorfgemeinschaftshauses was wird. Behinderte, die dort auf einen Rollstuhl angewiesen sind, müssen besondere Erschwernisse hinnehmen, fühlen sich wie ausgegrenzt.

Dass die SGD-Süd als zuständige Behörde die Erweiterung der Mülldeponie Rechenbachtal um einen fünften Abschnitt genehmigt hat, nahmen die Ortsbeiratsmitglieder zur Kenntnis. Doch Julia Igel will das nicht so einfach akzeptieren. Sie sieht weiteren Handlungsbedarf, trotz der erteilten Genehmigung. Insbesondere den Bürgern müsse vermittelt werden, dass weitere Kritikpunkte im Raum stehen. Was Igel wurmt, ist die Tatsache, dass italienischer Müll mit Asbestbelastungen auf der Deponie gelagert werden kann. "Wir wollen den Asbest hier nicht haben", sagt sie. Dass dies allerdings nach der erteilten Erweiterungsgenehmigung kein Thema mehr sein kann, versuchte Hartmut Glahn zu vermitteln. "Bei der Anhörung war auch vom asbestbelasteten Müll aus Italien die Rede. Das Thema ist jetzt durch." Ähnlich sah es Paul-Michael Thiery, der auf umfangreichen Auflagen verwies, welche die UBZ bei der Annahme und dem Betrieb der Deponie zu beachten habe und Friedhelm Jost konnte sich deshalb nicht für die von Igel vorgeschlagene Presseerklärung, die auch die Stadtteilbewohner erreichen, soll erwärmen. Zunächst müsse einmal jeder davon ausgehen, dass die Genehmigungsvorgaben und Bedingungen auch eingehalten werden. Durch noch intensivere und verstärkte Kontrollen, aber nicht schon durch Vermutungen im Vorfeld, so Jost. Elke Streuber zählte gleichfalls zu jenen, die zwar für eine Pressererklärung stimmten, allerdings in abgemilderter Form. Die Einlagerung von ausländischem Asbest bleibt ein weiterer Kritikpunkt von der Mehrheit der Ortsbeiratsmitglieder. Die potenzielle gesundheitliche Gefährdung könne keine kurzfristigen Gewinne rechtfertigen. Begrüßt werden die angelaufenen Staubmessungen. Der Ortsbeirat möchte dazu zeitnah monatlich unterrichtet werden. Ebenso seien Bodenanalysen auf gängige Schwermetalle und organische Schadstoffe rund um die Deponie gemacht werden. Für die Landwirte und Viehzüchter. Als gewählte Vertreter der Mörsbacher hoffen die Ortsbeiratsmitglieder, dass die Verantwortlichen des UBZ und der Stadt Zweibrücken den Bedürfnissen nach Sicherheit durch generell mehr und bessere Kontrollen Rechnung getragen und der Ortsbeirat auch künftig in alle Planungen eingebunden wird. Anwohner beim Bolzplatz klagen über abendlichen Lärm. Jetzt soll ein Hinweisschild helfen, dass sich die Situation bessert. Ab 21 Uhr ist auf dem Platz Ruhe angesagt.

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