Demokratie-Projekt „Wir sind als Team zusammengewachsen“

Zweibrücken · Mit einer bunten Vorführung haben Siebtklässler das Projekt „Kunst im Tunnel“ abgeschlossen.

 Die Schüler präsentierten die Früchte ihrer Arbeit.

Die Schüler präsentierten die Früchte ihrer Arbeit.

Foto: cvw

(cvw) „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!“ Dafür liefern die Siebtklässler der Herzog-Wolfgang-Realschule Plus einen ebenso anschaulichen wie nachhaltigen Beweis. Unter dem Titel „Kunst im Tunnel“, setzten sie im Rahmen des Bundesförderprogramms „Demokratie macht Leben“ fort, was sie im vergangenen Jahr mit dem Siebenpfeifferweg zwischen Schule und Hahnberghütte bereits begonnen hatten.

Entstanden ist, erneut in Gemeinschaft mit JugendKunstWerkstatt JuKuWe ein beeindruckendes Kunstwerk im Bleicherbach-Tunnel am Biergarten. Erneut erfährt das Engagement der Schüler, ihrer Lehrer und begleitenden Kunstpädagogen so Nachhaltigkeit und transportiert die Gedanken zu Freiheit, Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit, die sich die Jugendlichen gemacht haben, dauerhaft in die Öffentlichkeit. Mit einer beeindruckenden und vielfältigen Performance wurde es zum Schuljahrsende der Öffentlichkeit übergeben.

Die Schüler hatten ihre weißen T-Shirts mit Schlagwörtern beschriftet, die unter den Freiheitsbegriff fallen (Demokratie, Liebe, Leben, Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit ...). In einer Art stummem Flashmob stellten sie eurythmisch die Demokratiebewegung unter dem Zweibrücker Freiheitskämpfer Philipp Jakob Siebenpfeiffer nach. „Wir sind dadurch enorm zusammen gewachsen, alle Siebtklässler aus der ganzen Schule“, findet Karina Scheifel aus der 7b. Jeder der 13 Mitwirkenden durfte einen Move (eine Bewegung) mit einbringen, die dann getanzt wurden. „Alle konnten mit entscheiden und ihre Meinung sagen. Keiner musste nur machen, was die anderen wollten und stand allein abseits“, beschreibt sie die Erfahrung.

Evin Kartal ergänzt die gewachsene Achtsamkeit: „Wir sind als Team zusammengewachsen, denn wir haben gemerkt: Macht jemand einen Alleingang, funktioniert es nicht.“ So hatten alle gemeinsam viel Spaß und erhielten von allen Seiten sehr viel Lob. „Die Gruppe ist enorm zusammen gewachsen“, bestätigt Jenny Frieden, die als Erzieherin und Tanzpädagogin im Auftrag der JuKuWe das Projekt begleitete, voller Freude über das gewachsene Selbstbewusstsein und die persönliche Ausstrahlung, mit der die Jugendlichen auftraten.

Nicht nur bei der Vorführung konzentrierten sich die Schüler auf ihre Aufgabe und hielten dabei auch das knallheiße Steinplaster unter den Füßen aus. Auch die Malgruppe im Tunnel hatte seit Montag dort geschwitzt, um die gesamte, vom UBZ vorbereitete Wandfläche zu gestalten. In einem dem Zug auf das Hambacher Schloss nachempfundenen Marsch folgten die rund 100 Ehrengäste und Schaulustigen der Schülergruppe, angeführt von den Fahnenträgern und aufgeteilt in zwei Formation von Freiheitskämpfern, vom Bootssteg dorthin nach.

„Laufen Sie mit, empfinden Sie mit!“ lud Sarina Wolf, Lehrerin und Leiterin des Demokratieworkshops an der HWRS ein. „Halt! Stop!“, geboten die Schüler plötzlich, rein körpersprachlich, um dann wieder, verbunden mit Himmel und Erde, zum friedvollen Weitergehen miteinander einzuladen.

„Die Schüler sind in dieser Projektwoche enorm über sich hinaus gewachsen und haben sich auf beeindruckende Weise weiter entwickelt“, würdigte Schulleiter Thomas Trier das gelungene Projekt. Mit, nach eigener Aussage, „stolz geschwellter Brust“ bedankte sich der Schulleiter bei allen Beteiligten für die großartige und beeindruckende Leistung.

Eine Mediengruppe hatte während der einzelnen Workshops fotografiert, Videos erstellt und vertont. Als ersten, demokratischen Schritt, durften sich die Schüler zu Beginn des Klassen-übergreifenden Projekts für ihre Neigungsgruppe entscheiden und zwischen Medien, Malgruppe, künstlerischer Baumgestaltung, Tanz oder Theater und sogar Musik wählen. Rhythmen aus aller Welt, von afrikanisch über südamerikanisch bis hin zu osteuropäisch, wollten ebenfalls die Freiheitsbegriffe widerspiegeln.

Der mit Gemälden und Strick ummantelte Freiheitsbaum am Tunnel erinnert an die StreetArt, etwa in Großstädten. Es waren so viele Menschen gekommen, dass gar nicht alle in die Unterführung passten, um die vielfältigen Gemälde, darunter das Hambacher Schloss und ein Portrait Siebenpfeiffers, zu bewundern. Die Titanic spiegelt den Aufbruch, die Sehnsucht nach Freiheit und einem besseren Leben.

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