„Wir haben Verständnis für beide Seiten“

Zweibrücken · Rund 500 Kinder sind in den städtischen Zweibrücker Kitas zurzeit von dem unbefristeten Streik betroffen. Das erklärte Oberbürgermeister Kurt Pirmann gestern Abend im Stadtrat auf eine Anfrage von Pervin Taze (beide SPD ). Taze hatte gefragt, ob die Maßnahmen der Stadt reichen, um in den dringendsten Fällen eine Betreuung zu gewährleisten.

Bislang gibt es nur eine Notgruppe für Kinder, die die Kita an der Grinsardstraße besuchen und kostenpflichtige Tagesmütter (wir berichteten). Pirmann berichtete: "Wir machen jeden Morgen eine Lagebesprechung, wie es in den einzelnen Bereichen aussieht." Über weitere Notgruppen wolle man mit der Gewerkschaft Verdi reden. Außerdem bewillige die Stadt zurzeit grundsätzlich keine Urlaubs- und Überstundenabbau-Wünsche mehr. Weil er und Jugenddezernent Rolf Franzen (CDU ) heute bei einer wichtigen Sparkassen-Verwaltungsratssitzung sein müssten, könnten sie bei der Demo heute ab 15 Uhr vor dem Rathaus nicht präsent sein, bedauerte Pirmann. Dafür werde es am Freitag ein Gespräch mit einer Erzieherinnen-Abordnung im Rathaus geben. "Wir haben Verständnis für beide Seiten", betonte Pirmann, "beide Seiten haben eine schwierige Situation". Franzen sagte: "Erzieherinnen führen gegenüber Eltern immer ihre Verantwortung aus. Ich hoffe deshalb, dass in absehbarer Zeit in jeder Kita wenigstens eine Notgruppe geöffnet werden kann. Der Streik wäre dann immer noch sehr öffentlichkeitswirksam, aber die dringendsten Fälle wären gelöst." Pirmann sagte, für eine gerechte Verteilung von Not-Kitaplätzen gebe es leider "keinen Stein der Weisen".

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