Wiedereröffnung als Chance

Zweibrücken · Das Drogenhilfezentrum in der Gabelsbergerstraße öffnet am Montag wieder seine Türen. Das ist gut so! Die Einrichtung ist nicht nur wichtig für die ortsnahe Versorgung der rund 60 Patienten , die in den vergangenen Wochen nach Neunkirchen oder St. Ingbert mussten, um ihre Ersatzmittel zu erhalten.

Sie hilft mit, die öffentliche Sicherheit zu verbessern. Das zeigte sich zwischen 2010 und 2011, als es ein solches Angebot nicht gab. Und die Polizei eine Zunahme von Beschaffungskriminalität, sprich von Autoaufbrüchen, verzeichnete. Seit dem 5. November, als das Zentrum nach der Randale eines Junkies geschlossen wurde, ging es gleich wieder rund. Die Polizei meldete 14 Autoaufbrüche im Stadtgebiet, fast jedes Mal wurden Wertgegenstände und/oder Geld geklaut. Bloßer Zufall? In jedem Fall täte der Betreiber, das Medizinische Versorgungs-Zentrum (MVZ) des Evangelischen Krankenhauses, gut daran, künftig enger mit den Ordnungshütern und den Drogenberatern der Stadt zu kooperieren. Von einer besser verzahnten Beratung könnten die Patienten profitieren. Die meisten mühen sich redlich, von Drogen loszukommen. Nur eine Minderheit verhielt sich in der Vergangenheit daneben und brachte so das ganze Klientel der Einrichtung in Verruf. Die Problemfälle will man nun schneller aus dem Programm aussortieren. Wenn dazu Polizei und Ordnungsamt zu den Ausgabezeiten - künftig ja nur noch einmal am Tag - regelmäßig in der Nähe wären, würde das abschrecken und Übergriffe verringern. Damit bei Randale die Mitarbeiter besser geschützt sind, hat auch das MVZ eine Reihe von - teils geheimen - Sicherheitsmaßnahmen ergriffen und organisatorische Lehren gezogen. Dass die Mitarbeiter im Konfliktmanagement geschult werden, dürfte wenig bringen gegen aggressive Junkies, die an Stoff kommen wollen, da helfen keine netten Worte. Schon eher Selbstverteidigungskurse. Wenn das auch nicht reicht, muss doch ein Sicherheitsdienst her.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort