Westwall-Anlage wird weiter gesichert

Zweibrücken · Viele spannende Geschichten stehen täglich in der Zeitung. Was ist daraus geworden? Der Merkur hakt nach. Heute: Vor einem Jahr wurde auf dem Kreuzberg bei Abriss-Arbeiten eine Westwall-Anlage gefunden worden.

 Die Westwall-Anlage auf dem Kreuzberg. Foto: Althoff

Die Westwall-Anlage auf dem Kreuzberg. Foto: Althoff

Foto: Althoff

"Im Herbst stehen weitere Sicherungsmaßnahmen an", sagt Bauamtsleiter Christian Michels auf Nachfrage. Dabei soll das Dach der Westwallanlage auf dem Kreuzberg abgedichtet werden, damit keine Feuchtigkeit in das dreigeschossige Bauwerk eindringen kann. Weiter wird das Loch, das der Baggerfahrer bei den Abrissarbeiten vor einem Jahr gerissen hat, mit einer Metallplatte verschlossen. Michels: "Die Platte wird vor die offene Fassade angebracht." Derzeit ist es mit einem Metallgitter gesichert. Wie das gesamte Bauwerk durch einen Bauzaun gesichert ist. "Das Bauwerk wird mit den Maßnahmen erstmal in dem Zustand erhalten, wie es jetzt ist", erklärt der Bauamtsleiter. Das soll relativ preiswert gelingen. Was weiter mit der Anlage passiert, sei noch nicht entschieden. Das hänge auch davon ab, wie das Gebäude in die übrige Planung eingebunden werden kann.

Vor einem Jahr bemühte sich ein Baggerfahrer beim Abriss einer früheren Kaserne der US-Armee vergebens, eine Betonwand niederzureißen. Das vom Zweibrücker Bauamt hinzugezogene Landesdenkmalamt bestätigte schnell die Vermutung des Bauamtsmitarbeiters, Jörg Müller. Es handelte sich um eine dreigeschossige Westwall-Anlage. Das besondere dabei war, dass die Anlage in eine Kaserne integriert worden war. Der Keller ist sieben Mal sieben Meter groß, der darauf stehende Turm misst vier auf vier Meter. Vom Keller bis zur Decke sind es rund neun Meter.

Der Landesbeauftragte Westwall beim Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Günther Wagner, hat gleich nach der Entdeckung auf die Besonderheit der "komplexen Anlage" hingewiesen. Nach seiner Kenntnis sei es die einzige Anlage dieser Art im Land. Deshalb hat sich Wagner für den Erhalt der Anlage ausgesprochen. Keine vier Wochen später hat die Stadtsprecher Heinz Braun auf Nachfrage erklärt, dass die Stadt das Bauwerk erhalten möchte. Schon zu dem Zeitpunkt wurden erste Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. "An der damaligen Absicht der Stadt hat sich nichts geändert", wiederholt Michels. Zu der Überlegung des Stadtsprechers, bei dem Gebäude eine erklärende Tafel aufzustellen, gibt es nach Auskunft des Bauamtsleiters noch keine Entscheidung.

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