Mehrgenerationen-Akademie Wie Amerika zu seinem Namen kam

Zweibrücken · In einem spannenden Vortrag erläutert der pensionierte Pädagoge Werner Richter im Rahmen der Mehrgenerationen-Akademie den Disput um die Namensgebung des Kontinents. Außerdem stellt er die erste Weltkarte von 1507 vor.

Werner Richter entführt in die Entdeckung des Doppelkontinents Amerika.

Werner Richter entführt in die Entdeckung des Doppelkontinents Amerika.

Foto: Cordula von Waldow

Der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus gilt als Entdecker, doch seinem Landsmann, dem Kaufmann, Seefahrer und Navigator Amerigo Vespucci verdankt der Doppelkontinent Amerika seinen Namen. In einem spannenden Vortrag berichtet im Rahmen der Mehrgenerationen-Akademie am kommenden Freitag, 8. November, 18 Uhr, im Zweibrücker Mehrgenerationenhaus der pensionierte Geschichts- und Spanischlehrer, Werner Richter, sowohl von den Fahrten des Christoph Kolumbus als auch von den Fahrten des Amerigo Vespucci sowie der Diskussion um die Namensgebung.

„Für einige Historiker ist dies ein Irrtum, der nicht mehr berichtigt werden konnte“, weiß der Pädagoge. Dazu gab es in Madrid fast 60 Jahre (1507 bis 1560) Prozesse, die von den Söhnen des Christoph Kolumbus gegen die spanische Krone geführt wurden. 1560 hat dann ein Gericht zugunsten von Kolumbus als dem Entdecker Amerikas entschieden, doch es war zu spät. Der Name „America“ hatte sich durchgesetzt und war nicht mehr zu verdrängen.

Im Mittelpunkt jedoch steht die Entstehung der ersten Weltkarte (Waldseemüllerkarte), auf welcher der Name „America“ auftaucht. Diese Karte, 1507 in St. Dié bei Strasbourg erstellt, gilt als die offizielle Taufurkunde Amerikas. Die Stadt nennt sich heute „Welthauptstadt der Kartografie“.

1911 wurde in Schloss Waldegg in Oberschwaben das einzige erhaltene Exemplar der drei Quadratmeter großen Karte gefunden. Nach zwei Weltkriegen und langem Tauziehen um die Genehmigungen wurde 2007 die Karte von Angela Merkel an den amerikanischen Präsidenten Obama übergeben. Der ehemalige Besitzer erhielt zehn Millionen Dollar. Werner Richter berichtet, wo die Karte heute zu finden ist. Diese war Teil eines im Jahre 1507 erschaffenen „Medienpaketes“: Buch, Weltkarte und eine kleine Globussegmentkarte zum Basteln der „Neuen Weltkugel“.

„An dem kleinen Globus habe ich drei Wochen gebastelt. Ihn bringe ich mit“, berichtet der Referent stolz. Von der originalen Globussegmentkarte gibt es vier Exemplare. Vor einigen Jahren wurde eine davon in London von einem Unbekannten für eine Million Dollar ersteigert.

Auch hierzu werden im Rahmen des Vortrags interessante Einzelheiten erklärt. Der Eintritt ist frei, Spenden zu Gunsten der Mehrgenerationen-Akademie sind immer willkommen.

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